Datum: 27. April 2006

PM 2006-143: ‚Emanzipatorische Linke‘ muss sich von Modrow distanzieren

Die GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag fordert die sich als ‚emanzipatorische Linke‘ verstehenden Mitglieder der sächsischen Linksfraktion auf, sich klar von den geschichtsverfälschenden Äußerungen des Linkspartei-Ehrenvorsitzenden Hans Modrow zu distanzieren. Modrow hatte gegenüber der Zeitschrift Cicero behauptet, der Westen trage eine Mitschuld an den Opfern der Mauer.
„Diejenigen jungen Mitglieder der Linksfraktion, die sich in einer Pressemitteilungen vom 25. April zur ‚Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR und ihren demokratischen Defiziten‘ bekannt haben, müssen sich jetzt von Modrow distanzieren“, so Karl-Heinz Gerstenberg, der Parlamentarische Geschäftsführer der GRÜNEN-Fraktion. „Sie haben anderen vorgeworfen, die Lehren aus der Geschichte der ‚parteipolitischen Opportunität’ unterworfen zu haben. Wenn sie glaubwürdig sein wollen, müssen sie Modrows Verklärung der DDR entgegentreten.“
Allerdings sei es schon völlig unzureichend gewesen, von ‚demokratischen Defiziten‘ der DDR zu sprechen. „Die DDR war schlicht und ergreifend – und erklärtermaßen – eine Diktatur. Wer sich als emanzipatorisch versteht, muss das auch feststellen können“, so Gerstenberg abschließend.