PM 2006-172: Herrmann zu Betrugsverdacht (NOL-Kreis): Art der Versorgung der Asylbewerber überdenken
Aus Gründen der Abschreckung wurde teures und offenbar korruptionsanfälliges System geschaffen
Im Hinblick auf den Betrugsverdacht gegen den ehemaligen Leiter des Asylbereichs im Niederschlesischen Oberlausitzkreis regt die GRÜNE-Fraktion an, die Art der Versorgung der Asylbewerber zu überdenken.
„Aus Gründen der Abschreckung von Asylbewerbern wurde in den neunziger Jahren ein System geschaffen, dass unnötig teuer und offenbar korruptionsanfällig ist“, so Elke Herrmann, Migrationsexpertin ihrer Fraktion.
Die Abgeordnete hofft, dass die drastisch gesunkene Zahl der Asylbewerber in Sachsen nunmehr eine rationale Diskussion ermöglicht. „Der Landtag sollte prüfen, ob Bargeldauszahlung an die Flüchtlinge bzw. Chipkartensysteme nicht nur humaner, sondern auch effektiver und korruptionssicherer sind.“
Asylbewerber werden in Sachsen mehrheitlich nach sog. Katalog- bzw. Paketverpflegung versorgt. Sie erhalten ein Taschengeld von 40,90 Euro pro Monat ausgezahlt.