PM 2006-18: Gentechnikfreie und ökologische Landwirtschaft sind gegen Agrogentechnik nur durch starke Haftungsregeln zu sichern
„Die gentechnikfreie und die ökologische Landwirtschaft sind gegen die Agrogentechnik nur durch starke Haftungsregeln zu sichern“, so Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion nach der Anhörung ‚Für und Wider grüner Gentechnik in Sachsen‘ heute im Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss.
Etliche Sachverständige wiesen auf die Gefahren durch Verunreinigungen und Auskreuzungen hin. „Die gentechnikfreie und die ökologische Landwirtschaft darf nicht auf den Schäden sitzen bleiben“, so Johannes Lichdi. „Das Verursacherprinzip muss ohne ‚Wenn und Aber‘ durchgesetzt werden.“
„Die Staatsregierung soll sich von der Förderung der Agrogentechnik verabschieden“, fordert der Abgeordnete. „Die große Mehrheit der Bevölkerung will diese Lebensmittel nicht. Dagegen wird es Zeit, dass die ökologische Lebensmittelwirtschaft als Innovations- und Wachstumsmarkt verstanden wird. Wichtig wäre, die Umstellung zum Ökolandbau wieder zu fördern.“
Der Sachverständige des ‚Bundesverbandes Ökologische Lebensmittelwirtschaft‘ (BÖLW), Herr Röhrig, wies darauf hin, dass in der ökologischen Lebensmittelwirtschaft mittlerweile in Deutschland 150.000 Arbeitsnehmer beschäftigt sind. Der Verband befürchtet bei Ausweitung der Agrogentechnik wirtschaftlich negative Folgen durch die Notwendigkeit von Warentrennung, Analysen und Qualitätssicherung (Mehrkosten von 8-20%).
Im Bereich der grünen Gentechnik arbeiten derzeit hingegen ca. 350-450 Beschäftigte in Deutschland.