Datum: 22. Juni 2006

PM 2006-214: Verantwortung für das Klima – Neubau eines Braunkohlekraftwerks in Boxberg abwenden

Heute (Donnerstag) wird im Landtag (TOP 6) der Antrag der GRÜNEN-Fraktion „Verantwortung für das Klima – Neubau eines Braunkohlekraftwerks in Boxberg abwenden“ behandelt. Darin wird die Staatsregierung aufgefordert, endlich einen Beitrag zur Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase zu leisten.
„Angesichts aktueller Studien, in denen der Anstieg der globalen Temperatur erneut nach oben korrigiert werden musste, verlangen wir von der Regierung, dass sie sich zu dem Ziel bekennt, den Anstieg der globalen mittleren Temperatur seit Beginn der Industrialisierung bis 2100 auf zwei Grad Celsius zu begrenzen“, erklärt Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
„Ein notwendiger Schritt in diese Richtung ist es, den von der Vattenfall Europa AG geplanten Neubau des Braunkohlekraftwerks abzuwenden“, so Lichdi.   
„Mit dem Neubau des 675-MW-Kraftwerksblock wird Sachsen die von der Wissenschaft als notwendig erachtete 80-prozentige Minderung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bis zur Jahrhundertmitte nicht erreichen können.“
„Wir sind uns bewusst, dass der Bau eines Kraftwerks allein nicht ausschlaggebend für die Folgen des Klimawandels ist. Aber der Versuch, die Bedeutung dieser einzelnen politischen Entscheidung für den Gesamtprozess des Treibhauseffekts und seiner Folgen zu minimieren, ist ein Zeugnis beispielloser Verantwortungslosigkeit“, so der Umweltpolitiker empört.
„Deshalb fordern wir die Staatsregierung auf, mit der sächsischen Energiewirtschaft ein Konzept zu erarbeiten und dem Landtag vorzulegen, wie die vom Kraftwerk erwartete Energie durch Einsparungen und alternative Energieformen substituiert werden kann“, so Lichdi. „Wenn der Landtag diese Alternativen nicht einmal in Erwägung zieht, übernehmen wir in bewusster politischer Entscheidung eine sächsische Mitverantwortung für den Klimawandel und seine Folgen“, erklärt er.
Der Antrag (DS 4/5526) im Wortlaut