Datum: 13. Juli 2006

PM 2006-233: Integrationsgipfel geht an Situation in Sachsen und Ostdeutschland vorbei

Was können wir tun, damit mehr Migranten in Sachsen bleiben?
Skeptisch äußert sich Elke Herrmann, die migrationspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, zum morgen tagenden Integrationsgipfel.
„Am sogenannten Integrationsgipfel nimmt leider kein Vertreter aus den neuen Bundesländern teil“, kritisiert Elke Herrmann. „Aber Sachsen, wie auch die anderen ostdeutschen Länder, benötigen dringend Zuwanderung. Darum sollten nicht nur die Defizite der bisherigen Integration diskutiert werden, sondern auch tausendfach gelungene Integration und die Chancen und Perspektiven in den Fokus gerückt werden.“
„Eine zentrale Aufgabenstellung aus sächsischer Sicht ist für mich: Was können wir tun, damit mehr Migranten in Sachsen bleiben?“, so Herrmann. „Tatsache ist doch, dass zurzeit eine Vielzahl der Migranten so schnell wie möglich in die Altbundesländer wechselt.“
Die von der CDU/CSU neu entfachte Debatte um Sprachförderung hat für die Abgeordnete eine Schieflage. „Es gibt in Sachsen auch zahlreiche Kinder ohne Migrationshintergrund, die Sprachdefizite haben und eine frühe und individuelle Förderung brauchen. Ich halte es für falsch, dieses Problem wieder nur mit ‚Ausländern‘ zu verknüpfen. Das bisher völlig unzureichende Angebote für frühkindliche Sprachförderung muss ausgebaut werde.“