Datum: 18. Juli 2006

PM 2006-238: Vogelschutzgebiete – Meldungen nach Brüssel unvollständig

Vorschläge der Umweltverbände blieben größtenteils unberücksichtigt 
„Ich begrüße die heutige Meldung von 57 Vogelschutzgebieten nach Brüssel“, erklärt Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. „Sie kommt zwar etwas spät, jedoch können die Regierungspräsidien jetzt mit den Ausweisungsverfahren beginnen“, so Lichdi.
„Die Liste ist allerdings unvollständig“, kritisiert Lichdi. „Die Vorschläge des Naturschutzbundes Sachsen vom Januar 2006 sind nicht in ihr berücksichtigt. Damit fehlen in der Meldung der Gebietskulisse wichtige Teile von schutzwürdigen Gebieten Sachsens.“
Der Naturschutzbund Deutschland hatte in seiner Stellungnahme vom 31.03. dieses Jahres dem sächsischen Umweltministerium (SMUL) 14 Erweiterungen von Gebieten und einen zusätzlichen Vorschlag unterbreitet. Diese Vorschläge fehlen größtenteils in der SMUL-Meldung.
Dabei geht es zum Beispiel um zentrale Bereiche des Elbtals in Dresden zwischen Albertbrücke und Loschwitzer Brücke ‚Blaues Wunder‘. Die Staatsregierung hat diesen Abschnitt nicht gemeldet, weil dort die umstrittene Waldschlößchenbrücke gebaut werden soll – und obwohl sich dort, naturschutzfachlich nachgewiesen, Brutplätze des streng geschützten Wachtelkönigs befinden.
Ebenso fehlt der Großhartmannsdorfer Großteich (Kreis Freiberg) als Vogelrast- und Durchzugsgebiet sowie Tagebauflächen im Südraum Leipzig wie die Bergbaufolgelandschaft Peres und das Südufer Markkleeberger Sees.


  • Weiter Info´s:
    Die NABU-Stellungnahme ist telefonisch unter 0341 / 241 1999 oder 0341 / 2459 9072 erhältlich. Info zu den Vorschlägen des Ökolöwens finden Sie unter www.oekoloewe.de.

  • Die nach Brüssel gemeldeten Vorschläge finden Sie unter: http://www.smul.sachsen.de/de/wu/umwelt/natur/index_1297.html