Datum: 21. Juli 2006

PM 2006-249: Sommersmog in Sachsen – Jurk muss seine Verkehrspolitik endlich ändern

Angesichts der hohen bodennahen Ozonwerte appelliert Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, an die staatlichen und kommunalen Behörden, Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen und Asthmatiker rechtzeitig zu warnen und umfassende, klare Verhaltensregeln zu kommunizieren.
„In Sachsen muss endlich ein Umdenken in der Verkehrspolitik erfolgen, da Autoabgase als Hauptverursacher der hohen Ozonkonzentration gelten. Ich fordere daher Wirtschaftsminister Jurk auf, sich verstärkt für den Ausbau des ÖPNV einzusetzen und die zu planenden EFRE–Mittel für 2007-13 verstärkt in den öffentlichen Nahverkehrs und nicht länger in den Straßenneubau fließen zu lassen“, so Johannes Lichdi. „Nur so ist es möglich das Umweltziel 2010 der EU-Richtlinie, das einen Grenzwert von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft als maximaler 8 Stundenwert anstrebt, erreicht werden kann.“
Das bodennahe farblose Reizgas Ozon führt zur Entzündung der Atemwege, zu einer Zunahme von Asthmaanfällen und fördert Allergien. Als besonders gefährdet gelten Kinder: Ihre Lungenflügel sind kleiner und anfälliger, sie atmen intensiver und halten sich prozentual häufiger im Freien auf. Zu einer weiteren Risikogruppe zählen aber auch Asthmatiker und ältere Menschen.
Gestern wurde in Sachsen an 17 Messstationen die Warnschwelle von 180 Mikrogramm bodennahen Ozon pro Kubikmeter Luft überschritten. An sechs Messpunkten (Bautzen, Delitzsch, Leipzig- Thekla, Niesky, Schwarzenberg und Zinnwald) sind sogar Werte von über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen worden.

Weitere Infos zum Thema Sommersmog:
http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel/dicke_luft_nimmt_platz_zum_atmen/
http://www.nabu.de/m07/m07_04/05154.html
http://www.env-it.de/luftdaten/pollutant.fwd?comp=O3