Datum: 21. Juli 2006

PM 2006-250: Wirtschaftsminister bestätigt Rückgang des Autoverkehrs auf Dresdner Innenstadtbrücken

Waldschlösschenbrücke für Verkehrsentlastung unnötig
Auf eine heute gestellte mündliche Anfrage zur Verkehrsentwicklung auf den Dresdner Elbbrücken von Johannes Lichdi, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion und Stadtrat in Dresden, erklärte Wirtschaftsminister Thomas Jurk, dass das Verkehrsaufkommen auf den Brücken stagniere beziehungsweise zurückginge.  
Er verwies auf die vier städtischen Dauerzählstellen. Demnach betrug das Verkehrsaufkommen auf der Loschwitzer Brücke im Jahr 2000 durchschnittlich 31.311 Autos pro Tag. Im ersten Halbjahr 2006 lag es bei 29.021. Noch deutlicher wird der Rückgang auf der Carolabrücke: Im Jahr 2002 querten im Schnitt täglich 49.050 Autos die Brücke, im ersten Halbjahr 2006 waren es nur noch 43.916.
Der verkehrspolitische Sprecher verweist in diesem Zusammenhang auf für das gesamte Dresdner Verkehrsnetz vorliegende Berechnungen, die für jeden Straßenabschnitt erfolgen können.
„Daraus ist für die vier Innenstadtbrücken ebenfalls ein deutlicher Rückgang des Verkehrsaufkommens erkennbar“, erklärt Lichdi. Demnach lag die Belegung der Augustusbrücke 1999 noch bei 13.500 Autos täglich und sank 8400 im Jahr 2005. Auf der Albertbrücke ging der Verkehr von täglich 47.000 Autos 1999 auf 39.400 Autos (2005) zurück.
„Statt der prognostizierten Verkehrszunahme kam es ohne Waldschlösschenbrücke zwischen 1999 und 2006 zu einer deutlichen Reduzierung und zwar stärker als es die gemäß Planfeststellung berechneten Entlastungen mit Waldschlösschenbrücke ergeben hatten“, so Lichdi. „Für eine Entlastung der Dresdner Brücken ist die Waldschlösschenbrücke schlicht überflüssig.“
„Es ist bedauerlich, dass der Wirtschaftsminister auf die Frage, ob die In Aussicht gestellten Fördermittel auch auf alternative Elbquerungen übertragbar sind, nicht geantwortet hat“, so der Abgeordnete.
„Nach der Entscheidung im Stadtrat kann ich unsere Forderung an die Staatsregierung nur erneuern, endlich ihre Verantwortung wahrzunehmen und den im Stadtrat beschlossenen Vermittlungsprozess aktiv zu unterstützen. Der ‚tote Käfer’ funktioniert nicht mehr“, so Lichdi.