PM 2006-318: GRÜNE kritisieren Kürzungen bei Ökolandwirtschaft
Sachsen wird noch stärker abgehängt – Chance auf Schaffung neuer Arbeitsplätze vertan
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag hat die geplanten Kürzungen für Sachsens Ökologische Landwirtschaft scharf kritisiert.
„Wenn konventionelle Betriebe auf eine höhere Flächenförderung hoffen können als Ökobetriebe, sinkt der Anreiz zur Umstellung weiter“, so Michael Weichert stellvertretender Fraktionsvorsitzender und agrarpolitischer Sprecher der Fraktion. „Schon im letzten Jahr konnte Sachsen nicht vom boomenden Bio-Markt profitieren, weil Sachsen die Umstellungsförderung ausgesetzt hatte. Ich fürchte, dass sich dieser Trend verstärken wird. Damit wird die Chance auf Schaffung neuer Arbeitsplätze in Sachsen vertan.“
Weichert weist darauf hin, dass Sachsen im bundesweiten Vergleich schon jetzt hinter der Entwicklung herhinke. „4,8 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland werden ökologisch bewirtschaftet. In Brandenburg beträgt der Flächenanteil neun Prozent, in Sachsen sind es nur 2,5 Prozent. Das deutet auf eine unterschiedliche Ausprägung der Landeswirtschaftspolitik hin.“
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der EU-Beitrittsländer. Länder wie Tschechien (Flächenanteil 9 Prozent) und Estland (6 Prozent) haben den Freistaat Sachsen bereits weit abgehängt.
Die Umstellungsbeihilfen für den ökologischen Landbau sollen in Sachsen mit dem Haushaltsjahr 2007 radikal gekürzt werden. Konventionelle Betriebe können auf eine höhere Flächenförderung hoffen als Ökobetriebe.