Datum: 09. Oktober 2006

PM 2006-369: Museen mit Verstand fördern

GRÜNE kritisieren geplante Streichung der Landesstelle für Museumswesen
Mit der geplanten Streichung der Landesstelle für Museumswesen soll die Beratung nichtstaatlicher Museen durch den Freistaat der Verwaltungsreform zum Opfer fallen. Die GRÜNE-Fraktion will die Aufgaben der Landesstelle zum Gegenstand der Landtagsberatungen machen. Sie hat einen Antrag mit der Forderung eingebracht, das wichtige kulturpolitische Instrument der Landesstelle für Museumswesen nicht aus der Hand zu geben.
„Die Entscheidung der Staatsregierung ist unserer Einschätzung nach falsch“, sagt Karl-Heinz Gerstenberg, kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion. „Die Reaktion in der Kulturszene hat uns in dieser Überzeugung bestätigt.“ Nicht nur Museen protestierten gegen die Streichung der Landesstelle, auch der Sächsische Kultursenat, Kulturvereine, Stadtverwaltungen, Bürgermeister Geistes- und Kunstwissenschaftler liefen Sturm gegen die Pläne des Freistaates. „Ohne fachliche Beratung wird die finanzielle Unterstützung der nichtstaatlichen Museen unkritisch nach dem Gießkannenprinzip geschehen“, fürchtet Gerstenberg. Denn bisher garantiert die Landesstelle für Museumswesen den effizienten Einsatz finanzieller Mittel, in dem sie Fördermittel nicht nur ausreicht, sondern Projekte vor- und nachbereitet und fachlich begleitet sowie Mitarbeiter schult. 
„Es ist unverständlich, warum der Freistaat darauf verzichten will“, erklärt Gerstenberg. „Gerade weil sich Museen immer wieder des Vorwurfs erwehren müssen, man könne sich in Zeiten knapper Kassen nicht mehr alles leisten, ist es umso wichtiger, das aufzuwendende Geld klug anzulegen“, so der kulturpolitische Sprecher. Deshalb müssen fachliche Beratung und finanzielle Förderung auch künftig in einer Hand, unter Aufsicht des SMWK bleiben.  
Die Landesstelle für Museumswesen betreut derzeit mit elf Mitarbeitern mehr als 400 Museen. Durch die empfindlichen Einschnitte beim Personal ist darüber hinaus auch der Bestand des Fachbereiches für Volkskultur, mit dem die Landesstelle bereits fusionierte, gefährdet.
GRÜNEN-Antrag „Künftige Wahrnehmung der Aufgaben der Landesstelle für Museumswesen“ (Drs 4/6598)