PM 2006-389: Staatliche Kunstsammlungen: ‚Pragmatische Lösungen‘ oder Beruhigungstaktik?
Schöne Versprechen nutzen nichts bei harten Haushaltsverhandlungen
„Ich fürchte, dass die angeblichen pragmatischen Lösungen eine Beruhigungstaktik sein sollen“, kommentiert Karl-Heinz Gerstenberg, kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, das Gespräch zwischen der Kunstministerin Eva-Maria Stange und Kunstsammlungsdirektor Martin Roth über die Personalsituation und die künftige Struktur der Staatlichen Kunstsammlungen. Laut Medienberichten sollen frühestens in einem halben Jahr Lösungen gefunden werden. „Aber der Haushalt für das kommende Jahr wird im Dezember verabschiedet“, so Gerstenberg. „Die Verhandlungen dazu laufen jetzt und nicht irgendwann im April.“
Die angespannte Personalsituation in den Staatlichen Kunstsammlungen hatte Roth dazu veranlasst, vor drei Wochen öffentlich darauf aufmerksam zu machen. Die GRÜNE-Fraktion hatte daraufhin an die Verantwortung des Freistaates für seine Kunst- und Kulturschätze erinnert. „Ein Bekenntnis zu dieser Verpflichtung müsste sich bereits in den Planungen für den Doppelhaushalt 2007/08 widerspiegeln, alles andere ist zu spät“, erklärt der kulturpolitische Sprecher. „Sonst erweist sich dieses durchaus begrüßenswerte Gespräch als Beruhigungspille mit Narkotisierungseffekt. Das Erwachen in einem halben Jahr wird dann umso schlimmer.“
„Die GRÜNE-Fraktion wird sich deshalb in den Haushaltsverhandlungen für die Planungssicherheit der sächsischen Museen einsetzen“, sagt Gerstenberg.