PM 2006-428: Fußball-Fanprojekte finanzieren, statt unhaltbarer Forderungen an Vereine
Will Winkler von Untätigkeit der Staatsregierung ablenken?
Die GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag hat Staatskanzleichef Herrmann Winkler aufgefordert, sich für die Finanzierung der Fußball-Fanprojekte ins Zeug zu legen, statt unhaltbare Forderungen an Vereine aufzumachen.
„Die Staatsregierung soll endlich mit einem Drittel zur Finanzierung von Fußballfan-Sozialarbeit beitragen, fordert Elke Herrmann, die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion.
„Den entsprechenden Antrag hat der Landtag im Mai 2006 auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN beschlossen“, so Herrmann. „Professionell geführte Fanprojekte sind die beste Gewaltprävention und bieten einen Ansatz, die immensen Polizeikosten zurückzudrängen.“
Im Jahr 2005 beliefen sich die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen für den Freistaat auf 4,7 Mio. Euro.
„Ich kann die Forderung von Staatsminister Winkler, dass Fußballvereine für Polizeieinsätze zahlen sollen, nur als Ablenkungsmanöver von der Untätigkeit der Staatsregierung auffassen“, so die grüne Fußballfan-Expertin. „Jeder Sportpolitiker sollte wissen, dass in Baden-Württemberg in den Jahren 1987 – 1991 eine entsprechende Regelung galt, die die Landesregierung selbst wieder zurücknehmen musste.“
Nach Berechnungen der GRÜNEN-Fraktion müsste Sachsen für die anteilige Finanzierung von Fußball-Fanprojekten eine Summe von 165.000 Euro im Jahr aufbringen. „Die GRÜNE-Fraktion wird jeweils diese Summe im Doppelhaushalt 2007/2008 beantragen“, kündigte Herrmann an.
„Wenn der Freistaat endlich Fußballfan-Projekte mitfinanziert, kann er viel glaubwürdiger die Vereine auffordern, ihr Engagement gegen Gewalt zu verstärken.“