Datum: 15. November 2006

PM 2006-431: Öko-Landbau – Alarmierender Stillstand in Sachsen, Wachstum im Bund

Große Anfrage ‚Ökologischer Landbau‘ bestätigt Befürchtungen der GRÜNEN
Alarmierender Stillstand beim Öko-Landbau in Sachsen: Ein einziger Hof ist zwischen 2003 und 2005 auf ökologische Landwirtschaft umgestellt worden, so ein Ergebnis der Großen Anfrage ‚Ökologischer Landbau‘ der GRÜNEN-Fraktion. Die Anfrage wird am Donnerstag im Sächsischen Landtag diskutiert.
„Der ökologische Landbau in Sachsen hat sich seit Antritt von Staatsminister Tillich in Sachsen dramatisch schlechter entwickelt als in den anderen Bundesländern“, kritisiert Michael Weichert, Fraktionsvize und agrarpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Zwischen 2003 und 2005 nahmen die ökologisch wirtschaftenden Höfe bundesweit um 544 Betriebe zu, in Sachsen nur um einen einzigen Hof. Das ist die Quittung für die Streichung der Umstellungsbeihilfen durch die Staatsregierung.“
Ziel der Großen Anfrage der GRÜNEN-Fraktion zum Ökolandbau war es, im Detail zu erfahren, wie es denn um den Ökolandbau in Sachsen bestellt ist. Nimmt die sächsische Landwirtschaft am Boom des Ökolandbaus teil? Welche Strategien werden verfolgt, um das Ziel der Staatsregierung, zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, zu erreichen?
„Die Beantwortung unserer Großen Anfrage macht deutlich, dass sich die Staatsregierung von ihren eigenen Zielen längst verabschiedet hat. Sie ist weder willens noch strategisch in der Lage, der Öko-Landwirtschaft einen angemessenen Platz in Sachsen zu verschaffen“, so Weichert. „Dieses Unvermögen kostet Arbeitsplätze, denn der Markt für ökologische erzeugte und verarbeitete Lebensmittel in Deutschland und in Europa wächst.“
Große Anfrage ‚Perspektiven des Ökologischen Landbaus und der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft in Sachsen‘ (Drs. 4/5725)