Datum: 22. Dezember 2006

PM 2006-488: GRÜNE fordern neues sächsisches Energieprogramm

Lichdi: Größtes Einsparpotential bei Energieeffizienz

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag hat heute von der Staatsregierung ein neues sächsisches Energieprogramm eingefordert und eigene Thesen dazu vorgestellt.
„Das gültige Programm der Staatsregierung aus dem Frühjahr 2004 polemisiert gegen die Erneuerbaren Energien, spricht sich für einen Energiemix mit einer Option auf Atomkraft aus und setzt einseitig auf Braunkohle“, kritisiert Johannes Lichdi, der energie- und umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
„Ein aktuelles Energieprogramm muss sich dem Primat der Klimapolitik unterordnen. Stattdessen schafft die Staatsregierung mit der Genehmigung eines neuen Braunkohle-Blocks in Boxberg für Jahrzehnte neue Fakten.“
 
In ihren Thesen spricht sich die GRÜNE-Fraktion für ein C02-Reduktionsziel von 80 Prozent bis zum Jahr 2050 aus. „Die Notwendigkeit des 80-Prozent-Ziels ist unter Wissenschaftlern unumstritten. Für Sachsen bedeutet das konkret das Ende der Braunkohlenverstromung“, so Lichdi. „Darum darf der neue Block in Boxberg nicht ans Netz gehen.“
Das größte Einsparpotential sehen die GRÜNEN bei der Energieeffizienz, „30 Prozent sind dort leicht realisierbar“. „Hier erwarten wir von der Staatsregierung verbindliche Ziele und einen festen Fahrplan“, so der GRÜNEN-Abgeordnete. „Mit dem Schwerpunkt ‚Energieeffizienz‘ macht man sich langfristig unabhängig von Importen, wirkt Preis dämpfend und erhöht die Exportchancen der sächsischen Industrie. Durch einen Mix aus Energie-Effizienz und verstärktem Einsatz erneuerbarer Energien kann langfristig das ‚Null-Emissions-Ziel‘ (CO2) angesteuert werden.“
Lichdi weist auch auf die Arbeitsmarkt-Chancen hin. „Schon heute beweisen sich allein die Erneuerbaren Energien mit 5.200 Beschäftigten in Sachsen als Job-Motor. Aber perspektivisch könnten bis zum Jahr 2020 in Sachsen in diesem Wachstumsmarkt 25.000 Stellen entstehen. In der sächsischen Braunkohle arbeiten hingegen nur 2.900 Beschäftigte.“
Die GRÜNE-Fraktion möchte mit ihren Thesen zur Diskussion der sächsischen Energiepolitik einladen.

Grüne Thesen für ein neues sächsisches Energieprogramm
http://www.gruene-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/eckpunktepapiere/EP_Energie-Klima_jl_06-1220.pdf