Datum: 08. März 2006

PM 2006-70: Mehr Gewicht für Frauen in der Wissenschaft

Die GRÜNE-Fraktion kritisiert anlässlich des morgigen Frauentags die Situation an den sächsischen Hochschulen.
„Frauen und Männer haben an sächsischen Hochschulen nicht die gleichen Chancen“, so Elke Herrmann, frauenpolitische Sprecherin, und Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion.
„Während mittlerweile Frauen die Mehrheit der Studierenden in vielen Studiengängen und Hochschulen stellen, sieht es für ihre wissenschaftliche Karriere – auch in nichttechnischen Bereichen – noch schlecht aus.“
Zwar stellen Frauen die Mehrzahl des nichtwissenschaftlichen Personals, bei
wissenschaftlichen Berufen und vor allem Professuren sind sie in Deutschland
wie in Sachsen jedoch deutlich unterrepräsentiert.
Herrmann und Gerstenberg fordern verbindliche Regeln, um die Zahl der
Professorinnen an den Hochschulen zu erhöhen.
„Mit einem Programm für die Förderung des Wiedereinstiegs für Wissenschaftlerinnen nach Erziehungspausen kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch an der Hochschule verbessert werden“, erneuert Elke Herrmann einen grünen Antrag aus der Haushaltsdiskussion.
„Wir fordern die bevorzugte Einstellung von Frauen in wissenschaftlichen
Berufen bei gleicher Qualifikation“, so Gerstenberg. „Frauen sollen zu
mindestens 40 Prozent in den Entscheidungsorganen der Hochschule vertreten sein.“
51% der sächsischen Studierenden sind weiblich. Nur 14% der Professuren sind von Frauen, 86% sind von Männern besetzt. Einem Drittel wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und weiblicher Hilfskräfte stehen zwei Drittel männlicher Kollegen gegenüber.
Die GRÜNE-Fraktion wird sich am 08. März in Dresden und Leipzig an
Wissenschaftler und Studierende wenden. Unter dem Motto „Mehr Gewicht für
Frauen in der Wissenschaft“ werden Dr. Karl-Heinz Gerstenberg in Dresden und Fraktions-Vize Michael Weichert in Leipzig nicht nur Flyer und Buttons sondern auch faire Schokolade verteilen.