PM 2007-237: Entscheidung Welterbekomitee
Milbradt muss Entgegenkommen des Welterbekomitees positiv beantworten
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag begrüßt die Entscheidung des Welterbekomitees, Dresden zunächst nicht von der Liste der Welterbestätten zu streichen.
„Das Entgegenkommen des UNESCO-Welterbekomitees sollte Ministerpräsident Milbradt positiv beantworten“, fordert Antje Hermenau, die Fraktionschefin der GRÜNEN. „Ein verantwortungsvoller Landesvater wird diese ausgestreckte Hand nicht ausschlagen. Halsstarrigkeit darf nicht zum sächsischen Markenzeichen werden.“
„Nach den Brückengegnern im Dresdener Stadtrat hat nun auch das Welterbekomitee seinen Willen zum Kompromiss gezeigt“, so Hermenau. „Wenn die Staatsregierung weiter eine Verständigung ablehnt, kann der Grund dafür nicht mehr in sachlichen Erwägungen liegen. Mit der Umsetzung des Bürgerwillens hat diese Blockadehaltung nichts mehr zu tun.“
„Der Stadtrat hat Verantwortung für das Welterbe übernommen. Nun muss die Staatsregierung dieser Verantwortung nachkommen“, so die grüne Fraktionschefin. „Der Kommentar von UNESCO-Direktor Francesco Bandarin im Vorfeld der Entscheidung zeigt, wie groß die Verärgerung über das Verhalten der Staatsregierung ist. Die Vertragstreue Deutschlands wird in Frage gestellt. Darum wird ein Verlust des Welterbetitels negative Auswirkungen auf deutsche und sächsische Bewerbungen haben. Die völlig unangemessene Tonlage von Ministerpräsident Milbradt, der heute gar von ‚Erpressung‘ spricht, verschärft die Situation zusätzlich.“
„Sich selbst treu zu bleiben, heißt nicht, auf Entwicklungen zu verzichten“, appelliert Hermenau an den Ministerpräsidenten.