Datum: 20. September 2007

PM 2007-352: GRÜNE fordern Einsatz der Millionen aus dem Hochschulpakt, um Hochschulen attraktiver für Frauen zu machen

Novellierung des Hochschulgesetzes wird zur Nagelprobe für Stanges Pläne einer stärkeren Frauenförderung
Die GRÜNEN im Sächsischen Landtag begrüßen die Pläne von Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD), Sachsens Hochschulen attraktiver für weibliche Studierende zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind jedoch völlig unzureichend.
„Sommeruniversitäten und Mentoringprogramme können nur erste kleine Schritte sein, um mehr Frauen in die Hochschulen zu bringen“, erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
„Wichtiger sind konkrete Veränderungen bei der Einführung von Studiengängen und der Profilierung von Hochschulen. Hier sollten die in den nächsten Jahren zur Verfügung stehenden 27 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt gezielt eingesetzt werden. Wichtig wäre beispielsweise die Stärkung geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer an den technischen Hochschulen. Zudem könnten natur- und technikwissenschaftliche Institute belohnt werden, wenn sie besonders viele weibliche Studierende gewinnen und entsprechende Konzepte entwickeln.“
Wesentliche Regelungen für eine bessere Frauenförderung müssen laut Gerstenberg jedoch auf gesetzlichem Wege getroffen werden: „Die richtigen Vorschläge für strukturelle Änderungen der Frauenförderung in den Hochschulen liegen mit dem grünen Hochschulgesetzentwurf vor. Die bevorstehende Novellierung des Gesetzes wird zur Nagelprobe für Stanges Pläne einer stärkeren Frauenförderung.“
Stanges bisherige Entscheidungen deuteten nicht auf verstärkte Frauenförderung hin: „Bei der Einführung der gerade für weibliche Studierende hochattraktiven Studiengänge für Erzieherinnen tut sich nichts. Und mit der sächsischen Exzellenzinitiative werden ausschließlich Bereiche der Technik- und Naturwissenschaften gefördert, die bekanntermaßen eher männliche Studierende anziehen“, kritisiert der Hochschulpolitiker.