Datum: 19. Oktober 2007

PM 2007-393: Exzellenzinitiative – Nach Teilerfolg in Leipzig fordern GRÜNE zügige Entscheidungen im Landesexzellenzwettbewerb

Ohne massive Investitionen in den Hochschulstandort Sachsen besteht die Gefahr, dauerhaft den Anschluss zu verlieren
Die GRÜNE-Fraktion freut sich über den Teilerfolg der Universität Leipzig in der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Der grüne Hochschulpolitiker Dr. Karl-Heinz Gerstenberg fordert nun zügige Entscheidungen im Landesexzellenzwettbewerb.
„Das erfolgreiche Abschneiden der Graduiertenschule ist kein Grund zum Ausruhen. Denn Sachsen ist im Bundesvergleich eher zweitklassig“, erklärt Gerstenberg.
„Statt Exzellenz herrscht bei der Wissenschaftspolitik des Freistaates an vielen Stellen Konzeptionslosigkeit. Angesichts des eher schwachen Abschneidens der sächsischen Universitäten muss Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange endlich Klarheit über das weitere Verfahren der Landesexzellenzinitiative schaffen“, fordert er.
„Für die Verwendung der Millionen EU-Gelder hat Frau Stange offenbar kein Konzept“, so der Parlamentarische Geschäftsführer.
„Bis auf eine vage zeitliche Abfolge ist weder klar, welche Kriterien und Ziele dem Landeswettbewerb zu Grunde liegen noch in welchem Umfang zum Beispiel Cluster oder Graduiertenkollegs gefördert werden sollen. Auch die Besetzung und Kompetenzen der Entscheidungsgremien sind ungeklärt. Hochschulen und Öffentlichkeit haben ein Anrecht darauf zu erfahren wie es weitergeht.“
Dem Hochschulpolitiker zufolge muss sich der Freistaat noch stärker als bisher für die Ansiedlung von öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen einsetzen: „Bei allen Erfolgen weist Sachsen gegenüber den Regionen in Süd- und Westdeutschland noch gravierende Defizite in der Dichte der Forschungsinstitutionen auf.“
Gerstenberg verweist auf weitere anhaltende Defizite der sächsischen Hochschulen: „Die Anzahl der Promotionen und die Chancen des weiblichen Wissenschaftsnachwuchses sind zentrale Indikatoren für Exzellenz. In beiden Bereichen hinkt Sachsen weit hinterher. Der Freistaat muss sich bei der wissenschaftlichen Nachwuchs- und Frauenförderung ehrgeizige Ziele stellen und bis 2020 in die Spitzengruppe kommen.“
„Ohne massive Investitionen in den Hochschulstandort Sachsen besteht die Gefahr, dauerhaft den Anschluss an die Spitzenforschung in Deutschland und Europa zu verlieren“, warnt er.