PM 2007-452: Welt-Aids-Tag – Prävention, Aufklärung und Vernetzung müssen verbessert werden
Jeder Jugendliche, der seinen Bildungsweg beendet, muss die Chance gehabt haben, sich mit dem Thema Aids intensiv auseinander zu setzen
„Die Zunahme von HIV-Infektionen in Sachsen zeigt, dass Prävention und Aufklärung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss“, erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, anlässlich des Welt-Aids-Tages. „Insbesondere für die Aufklärung von Jugendlichen brauchen wir neue Konzepte, um die jungen Menschen überhaupt zu erreichen.“
Elke Herrmann weist darauf hin, dass Aids-Hilfe, Aids-Beratung und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen durchweg gute Präventionsprojekte anbieten. „Aber die Vernetzung zwischen den Beratungsstellen einerseits sowie die Kooperationen mit Schulen und Berufsschulen andererseits muss deutlich besser werden.“
„Jeder Jugendliche, der heute seinen Bildungsweg beendet, muss die Chance gehabt haben, sich mit dem Thema Aids intensiv auseinander zu setzen“, fordert sie.
„Dabei geht es um andere Methoden, als die des Biologieunterrichts. Hier ist die Schulsozialarbeit mit ihren Möglichkeiten geschlechtsspezifischer Gruppenarbeit gefragt. Denn über Aids sprechen kann man nicht, ohne Sexualität zum Thema zu machen. Da viele Sexualpraktiken, die für Krankheiten wie Aids besonders gefährdend sind, nach wie vor unter einem Tabu stehen, ist bei der Aufklärung besondere Sensibilität gefragt. Die Jugendlichen müssen sich ohne Druck öffnen können, wenn sie sich mit Aids, aber auch anderen Geschlechtskrankheiten auseinandersetzen.“
Hintergrund:
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die Zahl der Neuinfektionen in Sachsen im Zeitraum von Anfang Juli 2006 bis Ende Juni 2007 um 22 auf 74 Fälle. Insbesondere Männer sind von der Erhöhung der Neuinfektionen betroffen.