Datum: 12. Dezember 2007

PM 2007-466: GRÜNE begrüßen neue Regelung der Ausgleichszahlungen bei Wolfsschäden

Staatsregierung muss Wolfsmanagement langfristig Planungssicherheit geben
„Wir begrüßen die Entscheidung des Freistaates Sachsen, ab 2008 alle Schäden, die durch den Wolf verursacht werden, allein zu bezahlen“, erklärt Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Diese Forderung hatte die GRÜNE-Fraktion in einem Antrag erhoben, der am Freitag (14.12.) im Plenum verhandelt wird.
Bislang ersetzt der Freistaat nur Schäden ab 1023 Euro. Was darunter liegt, bezahlt die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe.
„Darüber hinaus soll die Staatsregierung dem Wolfsmanagement endlich Planungssicherheit über mehrere Jahre gewährleisten“, fordert der Umweltpolitiker. Bislang muss die Förderung jedes Jahr neu bewilligt werden, wodurch eine kontinuierliche Arbeit des Wolfsmanagements, zuständig für wissenschaftliche Begleitung, allen Problemen im Zusammenhang mit Wölfen sowie Öffentlichkeitsarbeit, unnötig erschwert wird.
Deutliche Kritik übt Lichdi an den Forderungen der FDP, auch jenen Tierhaltern Entschädigungen für Wolfsrisse zu zahlen, die sich nicht um eine an den Wolf angepasste Haltung der Tiere, wie Hütehunde und spezielle Einzäunungen, bemühen. „Etwas Eigenverantwortung kann man verlangen, zumal derlei Anschaffungen ab 2008 im Wolfsgebiet finanziell unterstützt werden“, so der grüne Abgeordnete.
Für das von der Staatsregierung geplante Vergrämen einzelner Wölfe mit Gummigeschossen, sofern sie sich auf das Reißen von Nutztiere spezialisiert haben, fordert der grüne Abgeordnete allerdings die Zustimmung der obersten Naturschutzbehörden.
„Ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Wolf ist in der Lausitz offensichtlich möglich. Selbst 50 Prozent der ‚Konfliktgruppe‘ Jäger bekennen sich mittlerweile dazu. Diese Entwicklung sollten wir weiter unterstützen“, erklärt Lichdi. Der grüne Antrag „Ja zum Wolf: Wolfsmanagement auf neue Besiedlungsgebiete in Sachsen ausdehnen“ (Drs. 4/10584)