PM 2007-468: Kostenexplosion beim Leipziger City-Tunnel
Verkehrspolitische Prestigeprojekte in Sachsen enden regelmäßig in riesigem Fiasko
Angesichts der weiteren Kostenexplosion beim Bau des Leipziger City-Tunnel um weitere 60 Millionen Euro auf nunmehr 704 Millionen Euro, erklärt Michael Weichert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN und Stadtverordneter in Leipzig:
„Es scheint in Sachsen offenbar die Regel zu sein, dass verkehrspolitische Prestigeprojekte in einem riesigen Fiasko enden.“
„Nicht nur, dass dieser Tunnel in Bezug auf den Fernverkehr offenbar ein totgeborenes Kind ist. Auch beim Regionalverkehr ist das verkehrspolitische Kosten-Nutzen-Verhältnis bei maximal 20 Minuten Zeitersparnis mittlerweile fragwürdig.“
„Es wäre wünschenswert, wenn sich die Staatsregierung einmal vorher Gedanken über ihre Verkehrsprojekte machen würde, und nicht, wenn es zu spät ist. Steigende Energie- und Stahlpreise sind eine abzuschätzende Entwicklung und sollten bei den finanziellen Vorplanungen einkalkuliert werden.“
„Zudem ist die Begründung für die Preissteigerung zu pauschal. Es ist an der Zeit, dass die beteiligten Firmen und ihre Kostenanteile en detail überprüft werden.“
Hintergrund:
Der City-Tunnel sollte ursprünglich 572 Millionen Euro kosten. Im Sommer 2006 wurde bekannt, dass weitere 73 Millionen Euro eingeplant werden müssen. Nun kommen noch einmal 60 Millionen Euro hinzu.