Datum: 23. Februar 2007

PM 2007-64: Neuer Klimabericht fordert Konsequenzen in Sachsen

Koalitionsstreit um Energieprogramm ist unverantwortlich –
Wir brauchen eine ökologische und industriepolitische Revolution

Angesichts des neuen Berichts des Klimarats der Vereinten Nationen fordern BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN im Sächsischen Landtag Konsequenzen in der sächsischen Politik.
„Der neue Bericht ist an Eindeutigkeit nicht zu überbieten“, so Antje Hermenau, die Vorsitzende der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag.
„Die Bekämpfung des Klimawandels muss absolute Priorität in der sächsischen Politik erhalten. Der parteipolitisch motivierte Streit in der CDU-SPD-Koalition um das Energieprogramm ist unverantwortlich.“
Nach Ansicht der Wissenschaft bleibt der Menschheit nur bis zum Jahre 2020 Zeit, die notwendigen Weichenstellungen in der Energie- und Klimapolitik vorzunehmen.
„Weder das Klimaschutzprogramm noch das Energieprogramm des Freistaates sind auf der Höhe der Zeit“, so Hermenau. „Wir brauchen eine ökologische und industriepolitische Revolution, wenn wir unsere CO2–Emissionen in wenigen Jahren um 80-90 Prozent senken wollen. Das erfordert gemeinsame Anstrengungen.“
„Die sächsische Politik sollte sich darauf verständigen, das 2-Grad-Ziel zur offiziellen Politik des Freistaates zu machen“, so Hermenau. „Eine konsequente Klimapolitik birgt zudem für Sachsen erhebliche Beschäftigungschancen.“
Nach übereinstimmender wissenschaftlicher Meinung ist es notwendig, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur bis 2100 auf 2 Grad zu beschränken. Gelingt dies nicht, wird der Klimawandel eine Reihe von ‚Kippschaltern‘ im Erdsystem (wie den Amazonasregenwald, das El Nino-Phänomen oder das Schmelzen der polaren Kappen) umlegen und die Betriebsweise ganzer Subkontinente und Meeresbecken auf den Kopf stellen. Sich gegenseitig aufschaukelnde Wechselwirkungen könnten einen ‚galoppierenden Treibhauseffekt‘ auslösen.