PM 2007-76: Grüne wollen Gewalt im sächsischen Fußball wirksam verhindern
Probleme nicht unterdrücken sondern lösen
„Der Gewalt im sächsischen Fußball wollen wir mit langfristiger Prävention durch Fanprojekte, Rückbindung der Fans an die Fußballvereine und Kooperation aller Beteiligten bei der Erarbeitung und Festlegung eines gemeinsamen Handlungskonzepts begegnen“, fasst Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, den heute vorgestellten Antrag ‚Gewalt im sächsischen Fußball wirksam verhindern'(Drs. 4/8011) zusammen.
„Der Staatsregierung ist bislang nicht mehr eingefallen, als auf Repression und Law-and-Order-Kosmetik zu setzen. Dadurch wird das Problem unterdrückt aber nicht gelöst“, ist die Sozialpolitikerin überzeugt.
Wie und warum es zu fußballbezogener Gewalt kommt, soll eine Expertise ‚Zu Ursachen und Eigendynamiken von Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen‘ klären.
„Wir werden auch nicht müde, mehr Geld für die Arbeit von Fanprojekten zu fordern. Es ist allerdings der falsche Weg, die Mittel aus der Jugendpauschale abzuzweigen und damit die Arbeit von Kooperationspartnern zu gefährden“, erklärt Herrmann. Für den Freistaat würden durch die Finanzierung der Fanprojekte jährlich Kosten in Höhe von 165 000 Euro anfallen.
„Die Polizei sehen wir als wichtigen Partner vor Ort. In enger Zusammenarbeit mit Fußballvereinen und Fanprojekten soll sie differenzierte Strategien im Umgang mit den verschiedenen Fangruppierungen entwickeln können“, so die Sozialpolitikerin. „Den Vereinen die Kosten für die Polizeieinsätze aufzubürden, halte ich für falsch. Die wirtschaftliche Existenz der Vereine wäre gefährdet. Auch könnte der falsche Eindruck entstehen, dass die Vereine für den Anstieg der Gewalt verantwortlich sind.“
Der Antrag wird im April im Sozial- und Innenausschuss des Sächsischen Landtages vorgestellt.
Eckpunktepapier zum Antrag
Antrag ‚Gewalt im sächsischen Fußball wirksam verhindern‘ (Drs. 4/8011)