PM 2008-014: Umweltminister Wöller soll Pläne für Ausbau der Atomenergie in Sachsen offenlegen
100 Prozent Erneuerbare Energien statt veraltete Technologien
„Sachsens Umweltminister Ronald Wöller leistet offenbar einen Liebesdienst für den Klimakiller Vattenfall“, kritisiert Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag, die Einschätzung des sächsischen Umweltministers, Deutschland brauche neue Kernkraftwerke (Berliner Zeitung, 12.01.08). Damit geht er sogar über Pläne der Union hinaus. „Jetzt erwarte ich, dass er seine Pläne für Sachsen offenlegt“, fordert Lichdi.
„Die jüngsten Unfälle in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel sowie die aktuelle Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz, die vermehrt Leukämiefälle bei Kindern in der näheren Umgebung eines Atomkraftwerks feststellte, sprechen eindeutig gegen den Ausbau der Atomenergie. Nach wie vor stellt sie ein ungelöstes Sicherheitsproblem dar. Bis heute ist auch die Entsorgung von Atommüll nicht geklärt“, gibt Johannes Lichdi zu Bedenken.
„Das Argument des Klimaschutzes ist heuchlerisch. Schließlich leisten Atomkraftwerke bis heute keinen entscheidenden Beitrag zur Verminderung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Der Anteil von Atomstrom liegt aktuell bei unter drei Prozent des weltweiten Energiebedarfs. Deshalb müssen die Schlüsselwörter für wirksamen Klimaschutz Energie-Effizienz, Energie-Einsparung und Erneuerbare Energien heißen. Statt weiterhin rückwärts gewandt auf veraltete Technologien wie Atom- und Kohlestrom zu setzen, muss Sachsen endlich den Weg zu einer 100-prozentigen Versorgung aus Erneuerbaren Energien einschlagen.“