Datum: 03. April 2008

PM 2008-117: Zukunftsforum Landwirtschaft – GRÜNE: Zentrale Themen fehlen

Agro-Gentechnik und Ökolandbau passen nicht zusammen
Zum zweiten ‚Zukunftsforum Landwirtschaft‘ erklärt Michael Weichert, stellv. Fraktionsvorsitzender und agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
„Weniger Direktzahlungen und freier Markt – das ist zu dünn für eine Veranstaltung unter dem Titel ‚Zukunftsforum Landwirtschaft‘.“
„Kein Wort über Gentechnik, kein Wort zum Tierschutz, kein Wort über den Klimawandel – der Minister drückt sich vor den zentralen Themen.“
„Wöllers Bekenntnisse zum Ökolandbau sind halbherzig. Agro-Gentechnik und Ökolandbau passen nicht zusammen. Ihre gleichzeitige Förderung ist falsch. Es kann keine friedliche Koexistenz beider Anbauformen geben. Auskreuzungen lassen sich nicht vermeiden, da weder Wind noch Bienen beeinflussbar sind.“
In den vergangenen Jahren wuchs die Anbaufläche für genmanipulierte Pflanzen in Sachsen kontinuierlich an. Mit der Verdopplung der Fläche von 560 Hektar im Jahr 2007 auf angemeldete 1040 Hektar in diesem Jahr liegt der Freistaat an zweiter Stelle im Vergleich der Bundesländer.
„Es ist nicht zu vermitteln, dass die Staatsregierung ökologisch wirtschaftende Betriebe während der Umstellung fünf Jahre lang finanziell unterstützt, um ihren Bestand dann durch genmanipulierte Pflanzen auf den Nachbaräckern zu gefährden.“
„Die im Ökolandbau praktizierte Wirtschaftsweise bindet über hohe Humusgehalte in den Böden mehr CO2 aus der Luft. Öko-Landwirte emittieren 60 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid pro Flächeneinheit bei der Erzeugung von Lebensmitteln als konventionelle.“
Weltweit kommen 20 Prozent der Treibhausgase aus dem Agrarsektor.