Datum: 04. April 2008

PM 2008-121: Kinderbarometer für Sachsen

Staatsregierung muss Benachteiligung von Kindern an Mittelschulen, aus Familien mit Arbeitslosigkeit und Migrationshintergrund entgegenwirken
Zur Vorstellung des LBS-Kinderbarometer für Sachsen erklärt Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNE-Fraktion: „Es freut mich, dass sich laut Auswertung viele Kinder in Sachsen wohl fühlen. Das Kinderbarometer macht aber auch deutlich, dass gerade Kinder aus Familien, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder an Mittelschulen öfter ungesund essen, weniger Sport (in Vereinen) treiben und häufiger unzufrieden mit ihrem Körper sind.“
„Kita und Schule stehen in der Pflicht, diesen Benachteiligungen entgegenzuwirken. Ansatzpunkte gibt es genug: Kinder sollen in Kita und Schule jeden Tag erfahren können, was es heißt, gesund zu essen. Jungen und Mädchen müssen in der Schule die Möglichkeit haben, das Internet zu nutzen, wenn sie es brauchen und auch einen verantwortungsvollen Umgang damit erlernen. Wenn wir den ungleichen Startchancen hier keine Beachtung schenken, müssen wir uns später nicht wundern. Hier müssen Sozial- und Kultusministerium ansetzen“, fordert Herrmann.
„Auch in anderen Bereichen sind es genau diese Kinder, die Benachteiligungen erfahren. So haben z.B. 63 Prozent der Kinder, deren Eltern von Arbeitslosigkeit betroffen sind, keinen Internetanschluss zu Hause. In einer Zeit, in der Medienkompetenz eine entscheidende Rolle spielt, ist das nicht hinnehmbar.“
„Die Staatsregierung hat mit dem sächsischen Länderbericht des Kinderbarometers eine solide Datengrundlage. Jetzt sollte endlich Schluss sein mit schönen Worten. Taten müssen folgen. Damit sich nicht nur viele Jungen und Mädchen in Sachsen wohl fühlen, sondern alle Kinder.“