PM 2008-156: Hochschulranking ist Armutszeugnis für sächsische Wissenschaftspolitik – Staatsregierung muss geplanten Abbau von 300 Stellen zurücknehmen
Schlechte Studienbedingungen sind kontraproduktiv für Anwerbung auswärtiger Studierender
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordert Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der sächsischen Hochschulen im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung.
„Bei aller Vorsicht gegenüber Rankings – die Staatsregierung muss die bundesweit ausstrahlende Botschaft schlechter Studienbedingungen an sächsischen Hochschulen ernst nehmen“, fordert Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion.
„Schlechte Studienbedingungen sind in erster Linie die Folge miserabler Betreuungsverhältnisse. Die einstmals gute Relation von Professuren zu Studierenden hat sich mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Der eingetretene Imageschaden ist vor dem Hintergrund des Ziels, westdeutsche Studierende anwerben zu wollen, kaum abzusehen. Da helfen auch keine Hochglanzbroschüren der Staatsregierung“, erklärt der Hochschulpolitiker.
Gerstenberg warnt davor, ausschließlich den Hochschulen den Schwarzen Peter für das Ergebnis zuzuschieben. „Mit der Verordnung hoher Zulassungszahlen ohne gleichzeitige personelle Untersetzung vor allem an den großen Universitäten tragen Staatsregierung und Wissenschaftsministerium unmittelbar Verantwortung.“
„Jetzt rächt sich der Stellenabbau der vergangenen Jahre infolge der laufenden Hochschulvereinbarung. Wer bei steigenden Studierendenzahlen den Abbau von 700 Stellen verordnet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Studienbedingungen schlechter werden.“ Gerstenberg fordert: „Der geplante Abbau von 300 Stellen bis 2010 muss unabhängig von der weiteren Entwicklung der Studierendenzahlen zurückgenommen werden.“