Datum: 01. September 2008

PM 2008-255: Pillnitzer Erklärung – GRÜNE wollen gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen

Staatsregierung muss Vorbild sein – keine Agrogentechnik auf landeseigenen Flächen
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag unterstützt die heute auf der Fachtagung „BIOFRUIT OHNE GENTECH“ veröffentlichte Pillnitzer Erklärung für eine gentechnikfreie Landwirtschaft. Die Veranstaltung mit rund 350 Teilnehmern fand parallel zum internationalen Symposium „BIOTECHFRUIT-2008“ statt. Michael Weichert, stellvertretender Fraktionschef und agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN in Sachsen gehört zu den ersten Unterzeichnern der Erklärung.
„Die Staatsregierung muss die Bedenken einer Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen. Um einen wirksamen Verbraucherschutz zu gewährleisten, muss sie sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen einsetzen“, fordert der grüne Agrarpolitiker.
„Dazu gehört, dass in Pillnitz als einem Gebiet für Obstanbau und Züchtungsforschung keine gentechnisch veränderten Obstsorten freigesetzt werden dürfen. Mit dem Obst würde neben Rohstoff-, Energie- und Futtermittelpflanzen eine weitere Gruppe dem Zugriff der Gentechnik ausgesetzt werden.“
„Es gibt keine Koexistenz von Agrogentechnik und konventionellen Anbaumethoden. Ökologischer Landbau wird unmöglich, da Verunreinigungen nicht ausgeschlossen werden können, so lange Bienen fliegen und der Wind weh“, warnt Weichert.
In einem aktuellen Antrag fordert die Fraktion GRÜNE die Staatsregierung auf, keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf Landesflächen mehr anzubauen. Gleiches soll für verpachtete Flächen des Landes gelten. Laut einer Kleinen Anfrage der GRÜNEN wird derzeit auf 11 freistaatseigenen Flächen transgener Mais angebaut (Drs. 4/12209).
„Die Staatsregierung muss ihrer Verantwortung gegenüber Mensch und Natur gerecht werden. Gentechnik ist kein Weg zur Verbesserung der Ernährungssituation. Sie produziert unkalkulierbare Risiken“, so Weichert.
Im Verlauf eines Jahres hat sich die sächsische Anbaufläche für transgene Pflanzen in Sachsen verdoppelt. Mit 1040 Hektar im Jahr 2008 liegt der Freistaat damit an zweiter Stelle im Vergleich aller Bundesländer. Die Kleine Anfrage „Agrogentechnik auf Flächen des Freistaates Sachsen“
(Drs. 12209)
Weitere Informationen unter www.biotechfruit.de