Datum: 04. September 2008

PM 2008-260: GRÜNE fordern nach Versagen bei Professorinnen-Programm Konsequenzen

Kretschmer-Kritik ist Gipfel der Scheinheiligkeit
„Die Frauenförderung an Hochschulen war jahrelang das Stiefkind der CDU-Hochschulpolitik und sie ist es bis heute. Dass der Hochschulpolitiker Michael Kretschmer nun allein das SPD-geführte Wissenschaftsministerium für das schlechte Abschneiden verantwortlich macht, ist mehr als scheinheilig“, kritisiert Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE im Sächsischen Landtag, Äußerungen des CDU-Generalsekretärs gegenüber ddp. Gerstenberg zufolge ist das Ergebnis auf jahrelange Versäumnisse der CDU-Hochschulpolitik zurückzuführen.
„Die SPD hat es seit 2004 nicht geschafft, sich aus der frauenfeindlichen Umarmung des Koalitionspartners CDU zu befreien. Bei der eingeforderten kritischen Analyse sollte Kretschmer jedoch im eigenen Laden anfangen. Statt eine Kultur der Gleichstellung zu fördern, hat die CDU die Frauenförderung an Hochschulen in den letzten Jahren massiv verhindert. Das Wiedereinstiegsprogramm für Wissenschaftlerinnen wurde zeitweise zusammengestrichen und die Frauenförderprogramme des Hochschul- und Wissenschaftsprogramms liefen 2006 ersatzlos aus.“
Gerstenberg fordert Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden Sachsens beim Professorinnen-Programm von Bund und Ländern. 140 geförderte Professorinnenstellen bundesweit sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, dass Sachsen dabei völlig leer ausgeht ist ein Trauerspiel. Die Versäumnisse müssten aufgeholt und den Hochschulen klare Zielstellungen gegeben werden. „Gleichstellung in der Wissenschaft gedeiht nur, wenn sich Frauenförderung für die Hochschulen lohnt. Die Mittelvergabe muss endlich Gleichstellung berücksichtigen und bei gleicher Eignung müssen Frauen bevorzugt eingestellt werden – so wie es unser Hochschulgesetz vorsieht. Ziel für Sachsens Hochschulen muss es sein, bis 2020 jede zweite neue Professur mit einer Frau zu besetzen. Diese von uns in diesem Frühjahr geforderte Zielstellung wurde vom SPD-Koalitionspartner begrüßt – gescheitert ist sie an der CDU.“ Antrag „Exzellenz braucht Chancengleichhheit…“ der Fraktion GRÜNE, Drs. 4/10663: http://www.gruene-fraktion-sachsen.de/fileadmin/user_upload/Antraege/4_Drs_10663_1_1_3_.pdf Gesetzentwurf „Sächsisches Hochschulgesetz“ der Fraktion GRÜNE