Datum: 22. Oktober 2008

PM 2008-319: GRÜNE fordern sächsische CDU zur Absage an Studiengebühren auf

Tillich sollte sich vom ideologischen verbohrten Pro-Studiengebühren-Kurs seines Vorgängers verabschieden
Nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse einer unveröffentlichte Studie des Bundesbildungsministeriums, dass Studiengebühren dazu führen, dass vor allem aus sog. ‚bildungsfernen Schichten‘ Abiturienten seltener ein Studium aufnehmen, fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag Konsequenzen in Sachsen.
„Der Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Stanislaw Tillich sollte sich und die CDU vom ideologischen verbohrten Pro-Studiengebühren-Kurs seines Vorgängers Georg Milbradt verabschieden“, fordert Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
„Sachsen ist gut beraten, Studiengebührenfreiheit und leistungsfähige Studentenwerke zum Wettbewerbsvorteil für Sachsen auszubauen“, erklärt Gerstenberg. „Denn die sinkende Schülerzahl kann nur durch eine höhere Studierquote in Sachsen sowie die Werbung von mehr westdeutschen und ausländischen Studenten ausgeglichen werden.“
„Bei Einführung von Studiengebühren würde sowohl der Wissenschafts- als auch der Wirtschaftsstandort Sachsen Schaden nehmen. Der Fachkräftemangel würde sich verschärfen. Dem Anspruch auf Chancengerechtigkeit und von Aufstiegschancen durch gute Bildung würde unsere Gesellschaft noch weniger gerecht.“
„Die Unterfinanzierung der Hochschulen durch Studiengebühren ausgleichen zu wollen, ist der falsche Weg“, so der grüne Hochschulpolitiker. „Ministerpräsident Tillich sollte sich auf dem Bildungsgipfel stattdessen für einen Hochschullastenausgleich (Geld folgt Studierenden) zwischen den Bundesländern einsetzen.“ Außerdem schlägt Gerstenberg die Einführung einer Wissenschaftsstiftung vor, die u.a. aus Verkäufen von Landesimmobilien gespeist wird.