Datum: 10. November 2008

PM 2008-340: 9. November als Nationalfeiertag? – Verkürztes Erinnerungsvermögen!

Am 9. Oktober haben die Bürger die Freiheit errungen
Zum Vorschlag des sächsischen FDP-Bundestagsabgeordneten Christoph Waitz (FDP), den 9. November zum Nationalfeiertag zu erklären (LVZ/DNN, 8./9.11.2008), erklärt Michal Weichert, Stellv. Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag und Stadtrat in Leipzig:
„Sicher ist der 9. November ein wichtiger Tag in der Geschichte der Deutschen und der Mauerfall 1989 ein bedeutender Tag auf dem Weg zur Einheit Deutschlands.“
„Wer diesen Tag als Nationalfeiertag anstrebt hat ein sehr verkürztes Erinnerungsvermögen. Nicht am 09. November, sondern am 09. Oktober haben die Bürger der damaligen DDR die Freiheit errungen, die den Mauerfall im November 1989 und die Wiedervereinigung im Oktober 1990 erst ermöglicht hat.“
„In Leipzig standen Bürger mit Kerzen und Gebeten einer bis auf die Zähne bewaffneten Staatsmacht gegenüber, die zuvor die ‚chinesische Lösung‘ unterstützt hatte. Niemand konnte wissen, welche Konsequenzen für Karriere, Familie oder Leben drohten. Trotzdem waren am 09. Oktober 70.000 Menschen aus Leipzig, des Leipziger Umlandes und weit darüber hinaus auf der Straße und haben mit einer machtvollen und friedlichen Demonstration die Freiheit zurück erobert.
Am 09. November konnte man dann fröhlich im Trabbi und mit einem Sektglas durch die ersten Löcher der Mauer in die Freiheit fahren.“
„Ich bin sehr für einen nationalen, eigentlich europäischen Feiertag, aber eben am 09. Oktober und nicht am 09. November. Schade, dass man darüber schon mit einem Politiker, aus Markkleeberg streiten muss.“