Datum: 24. November 2008

PM 2008-355: Grüne Fachtagung – Rückgang der Artenvielfalt in Sachsens Agrarlandschaft ist beängstigend

Umweltminister muss Landwirte und Naturschutzverbände an einen Tisch holen
Teilnehmer der grünen Fachtagung zum Artensterben in der Agrarlandschaft haben heute auf einer Pressekonferenz in Dresden ein bitteres Fazit der Situation gezogen.
„Der Rückgang der Artenvielfalt in Sachsens Agrarlandschaft ist beängstigend“, beklagte Dr. Rolf Steffens, vom Naturschutzbund (NaBu) Sachsen. „Der Verlust an Arten ist im Freistaat schlimmer als in anderen Bundesländern und den meisten EU-Staaten.“
Steffens forderte von Politik und Behörden aber auch von den Landwirten mehr Sensibilität für das Problem. „Es sind effektive Programme erforderlich, um gemeinsam mit den Bauern die EU-Vorgabe zur nachhaltigen Entwicklung umzusetzen. Derzeit sind wir in Sachsen weit davon entfernt.“
Roland Wicht, der Vorsitzende des Landesverbandes der Sächsischen Imker wies auf den Beitrag seiner Kollegen für den Natur- und Umweltschutz hin. „Die Honigbiene muss endlich als landwirtschaftliches Nutztier Nummer 3 und als Bestäuber Nummer 1 anerkannt werden. Bienen brauchen die biologische Vielfalt und keine großflächigen Monokulturen.“
Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, rief Umwelt- und Landwirtschaftsminister Frank Kupfer zum Handeln auf. „Der am Freitag getroffene Landtagsbeschluss zum Schutz charakteristischer Vogelarten in der offenen Feldflur war ein guter Anfang. Holen sie Landwirte und Naturschutzverbände an einen Tisch, und vereinbaren sie gemeinsam konkrete Schritte, damit der Beschluss mit Leben erfüllt werden kann.“
Heute (Montag) haben in Dresden 120 Teilnehmer an der Fachtagung der GRÜNEN-Fraktion ‚Ist das Artensterben in der Agrarlandschaft noch aufzuhalten?‘ besucht. Dabei wurde nach Lösungen für eine naturschutzgerechte und zukunftsfähige Landwirtschaft gesucht.