Datum: 17. Dezember 2008

PM 2008-401: Waldzustandsbericht – Kein Grund zur Entwarnung – Sächsischer Wald ist dem Klimawandel nicht gewachsen

Waldumbau in Sachsen geht viel zu langsam voran
„Der sächsische Wald ist dem Klimawandel nicht gewachsen“, kommentiert Johannes Lichdi, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, die heutige Vorstellung des Waldzustandsberichtes durch Umweltminister Frank Kupfer (CDU).
„Es gibt keinen Grund zur Entwarnung. 80 Prozent der Nadelbaummonokulturen wachsen in Sachsen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes und sind deshalb besonders anfällig gegen Trockenheit und Schädlingsbefall. Schon jetzt treffen Stürme und Borkenkäferbefall besonders die Fichtenmonokulturen.“
„Ich fordere die Staatsregierung auf, den Waldumbau im Staatswald wesentlich zu beschleunigen. 1.200 – 1.500 Hektar Waldumbau pro Jahr in ganz Sachsen sind einfach zu wenig“, kritisiert der grüne Abgeordnete.
„Da der Wald langsam wächst, müssen wir jetzt die Bäume fördern, die noch in den Jahren 2050 und 2100 die dann höheren Temperaturen und geringeren Niederschläge ertragen können.“
„Beim Waldumbau in Sachsen müssen standortgerechte Laubbäumen wie vor allem Buche, sowie Eiche und Linde, aber auch andere lokal angepasste Laubholzarten zum Einsatz kommen. Auf nichteinheimische Baumarten sollte verzichtet werden.“
 
„Außerdem muss in den sächsischen Wäldern der Naturschutz zukünftig eine größere Rolle spielen“, fordert Lichdi. „Der Anteil von nicht bewirtschafteten Wäldern des Staatswaldes sollte auf zehn Prozent erhöht werden. Naturwälder sind klimastabiler.“
Klimawandel in Sachsenhttp://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/klima/Klimawandel_ges(1).pdf Regionaler Waldbericht für den Freistaat Sachsen http://www3.pefc.de/images/download/sachsen/Waldbericht2006_Sachsen.pdf