PM 2009-019: Verkehrskonferenz ‚SACHSENTAKT 21‘ – Staatsregierung fehlt Zielstellung für Qualität des öffentlichen Verkehrs bis 2015
Auf der Verkehrskonferenz ‚SACHSENTAKT 21 – Qualitätsoffensive für den Bahnverkehr in Sachsen‘ hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag beklagt, dass der Staatsregierung jegliche Zielstellung fehlt, welche Qualität der öffentliche Verkehr in den nächsten Jahren, etwa bis 2015, in Sachsen erreichen soll."
"Auch in der Schweiz oder Rheinland-Pfalz sind Bahn und Bus nicht über Nacht schlagartig besser geworden", so Johannes Lichdi, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion. "Für einen ‚Integrierten Taktfahrplan‘ braucht es klare Ziele und einen langen Atem."
"Die Zusammenarbeit über die Verkehrs-Verbundgrenzen hinaus ist bisher mangelhaft. Wir brauchen einen sachsenweit gültigen Tarif, der nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern von Tür zur Tür, also auch in Bussen und Straßenbahnen gilt", so Lichdi.
Als Hemmnis für eine Verbesserung im Schienenverkehr wurde auf der Konferenz auch die monopolistische Marktstruktur benannt: Veolia hat nach zehn Jahren Bestehen als größter privater Bahnbetreiber nur fünf Prozent Marktanteil in Deutschland.
Der Autor der Studie ‚SACHSENTAKT 21‘, Fritjof Mothes vom ‚Stadtlabor Leipzig‘, schlug eine Effizienzstrategie vor. "Es können mehr Verbindungen für das gleiche Geld angeboten werden, wenn die Ausschreibungen von Verkehrsleistungen größer gefasst werden. Man muss erst das Netz denken und dann ausschreiben. Heute gibt es noch viel zu viel Klein-Klein ohne System."
Mothes forderte eine neue Bahnkultur. "Wer den öffentlichen Verkehr stärken will, muss sich auch für eine Serviceoffensive einsetzen. Dazu gehört der Fahrkartenverkauf in Zügen der Deutschen Bahn ebenso wie die zentrumsnahere Verlegungen von Haltepunkten. Bahnhöfe müssen wieder attraktiver werden."
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