Datum: 22. Januar 2009

PM 2009-022: GRÜNE werfen Stange bei Frauenförderung an Hochschulen Versäumnisse vor

Die GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag wirft Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) Versäumnisse bei der Frauenförderung an sächsischen Hochschulen vor. In der heutigen Presse (LVZ/DNN) räumte sie ein, dass zu wenige Professorinnen an den Hochschulen tätig sind.
"Guten Morgen Frau Stange, wir freuen uns, dass sie aus ihrem gleichstellungspolitischen Tiefschlaf erwacht sind", so Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE.
"Es ist nicht nur seit Jahren bekannt, dass sich der Frauenanteil an Sachsens Hochschulen um die 15 Prozent bewegt – auch die Lösungsvorschläge liegen längst auf dem Tisch."
Gerstenberg zufolge braucht es klare Zielvorgaben und Anreize für die Hochschulen, wenn sich der Frauenanteil erhöhen soll.
"Wir haben mit Anträgen und unserem Hochschulgesetz in den letzten Jahren etliche Vorschläge zur Frauenförderung in den Landtag eingebracht, die in anderen Ländern erfolgreich sind. Drei Punkte sind zentral: Erstens braucht es verbindliche Ziele, die in den Zielvereinbarungen mit den Hochschulen zum Tragen kommen. Wir fordern, dass bis 2020 auf jede zweite neue Professur eine Frau berufen wird. Zweitens: Hochschulen müssen über die Mittelvergabe für aktive Frauenförderung belohnt werden. Und drittens müssen familienfreundliche Maßnahmen an den Hochschulen gefördert werden", fasst Gerstenberg zusammen.
"Statt diese Forderungen abzulehnen, hätte Frau Stange sie längst umsetzen können. Ihr Versäumnis geht auf Kosten der vielen engagierten Frauen an Sachsens Hochschulen."
Die Pläne der Wissenschaftsministerin bezeichnete Gerstenberg als unzureichend:
"Sicher sind eine Koordinationsstelle der Gleichstellungsbeauftragten und die Förderung von Mädchen für ein Technikstudium sinnvoll. Aber mit Verlaub: Frau Stange glaubt doch nicht ernsthaft, dass Länder mit einen deutlich höheren Frauenanteil wie Niedersachsen und Berlin damit und mit etwas gutem Willen der Rektoren ihren jetzigen Frauenanteil erreicht haben."
"Wenn Frau Stange den Hochschulen und vor allem den Rektoren nicht endlich klare Ziele vorgibt, haben wir die Gleichstellung erst in 100 Jahren." » Antrag "Exzellenz braucht Chancengleichheit" (Drs. 4/5102)
» Antrag "Frauen in der Wissenschaft fördern" (Drs. 4/10663)

» Grünes Hochschulgesetz