PM 2009-092: Amok-Prävention – GRÜNE: Kontrolle von Waffenbesitz und -Aufbewahrung muss Prüfung unterzogen werden
"Die Risikofaktoren für einen Amoklauf an Schulen müssen vermindert werden", fordert Johannes Lichdi, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
"Das Waffenrecht sowie die Kontrolle von Waffenbesitz und -Aufbewahrung müssen dringend einer Prüfung unterzogen werden. Hierzu habe ich sieben Kleine Anfragen mit insgesamt 35 Einzelfragen an die Staatsregierung gestellt. Insbesondere interessiert mich: Wie viele Personen besitzen wie viele Schusswaffen in Sachsen, wie wird die Einhaltung von Aufbewahrungspflichten im Freistaat sichergestellt und welche Maßnahmen ergreift die Staatsregierung, damit sich der Waffenbestand nicht erhöht bzw. sogar zurückgeht?"
"Studien belegen, dass in der Mehrzahl der Fälle Amoktaten mit Schusswaffen durchgeführt werden, die der Täter vorher besorgt hat. In einem vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Forschungsüberblick aus dem Jahre 2007 ist ersichtlich, dass in 68 Prozent der Elternhäuser der (US-amerikanischen) Amoktäter Waffen vorhanden waren, 63 Prozent der Täter bereits Erfahrung im Umgang mit Waffen hatten und 44 Prozent von Waffen fasziniert waren. Die Übung mit Waffen erfolgte real und/oder virtuell. Laut Studie wird die Waffen-Affinität oft von den Vätern auf die Söhne übertragen", erklärt Lichdi.
"Neben der Stärkung von gesellschaftlichen Institutionen wie Schule und Familie sowie Erfolgserfahrungen von Kindern und Jugendlichen, müssen die Voraussetzungen zur Durchführung von Amoktaten erschwert werden. Der Waffenzugang und die Übung im Umgang mit Waffen für Minderjährige müssen klar begrenzt werden", so Lichdi.
Kleine Anfragen "Waffen im Freistaat Sachsen" I-VII:
» Drs. 4/15288
» Drs. 4/15289
» Drs. 4/15290
» Drs. 4/15291
» Drs. 4/15292
» Drs. 4/15293
» Drs. 4/15294