Datum: 27. April 2009

PM 2009-100: GRÜNE rufen zum Protest gegen Freisetzungsversuch von Genmais in Zabeltitz auf

Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, fordert Gentechnik-Gegner auf, gegen den Anbau des herbizidresistenten Gen-Maises des Herstellers Pioneer in Zabeltitz (Landkreis Meißen) zu protestieren:
"Forschung muss sein, aber bitte mit gleichzeitiger Risikoanalyse. In Zabeltitz werden jedoch mögliche Risiken der neuen Genmais-Sorte für Mensch und Natur nicht untersucht. Hier geht es ausschließlich darum, zu prüfen, unter welchen Bedingungen die Pflanzen am besten wachsen. Darum ist es notwendig, dem Saatgutkonzern und dem beteiligten Landwirt klar die Meinung zu sagen."
"Bei der ausgebrachten Maissorte handelt es sich um Pflanzen, die gegen Unkrautbekämpfungsmittel resistent sind. Die Saatgutkonzerne versuchen uns immer zu erklären, dass dank der Gen-Pflanzen weniger Unkrautvernichtungsmittel nötig sind. Das ist Unsinn. Die Konzerne verdienen an den Unkrautbekämpfungsmitteln, die sie mit den resistenten Pflanzen im Paket verkaufen. Warum sollten sie ein Interesse haben, deren Absatz zu verringern? Damit würden sie sich den Ast absägen, auf dem sie sehr bequem sitzen", so Weichert weiter.
Mit Blick nach Nord- und Südamerika, die bereits langjährige Erfahrungen mit gentechnisch veränderten Pflanzen haben, fügt der grüne Landwirtschaftspolitiker hinzu: "In anderen Ländern hat sich das Versprechen von weniger Pflanzenschutzmitteln längst als Märchen herausgestellt. Dort sind Superunkräuter entstanden, die gegen alle möglichen Herbizide resistent sind. Die Folge ist: der Spritzmittelverbrauch ist nicht gesunken, sondern stark angestiegen."
Aufgrund dieses Wissens gibt es nur ein Fazit: "Der Mensch ist und bleibt Teil der Natur. Er sollte es tunlichst unterlassen, in ihr weiter auf diese Art und Weise herumzupfuschen. Wir sind nun einmal nicht in der Lage, die Folgen abschätzen zu können."