PM 2009-228: Überfall in Brandis – GRÜNE gehen Vorwürfen gegen Polizei und Heimmannschaft nach
Zum Überfall am Rande des Sonnabend-Bezirksligaspiels FSV Brandis gegen Roter Stern Leipzig erklären Miro Jennerjahn, demokratiepolitischer Sprecher der Landtagsfraktion und Monika Lazar, Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN:
"Die Geschehnisse in Brandis (bei Grimma) sind in mehrfacher Hinsicht schockierend. Zum einen wird damit eine neue Stufe der Eskalation von Seiten neonazistischer Kräfte in Sachsen dokumentiert. Zum anderen wäre es skandalös, wenn der Vorwurf sich bestätigen sollte, dass die Polizei trotz Vorwarnung nicht in der Lage war, die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn es ein Versagen auf Seiten der Behörden gegeben hat, müssen Konsequenzen gezogen werden."
"Der offenbar gezielte Angriff von Neonazis und Hooligans auf Spieler und Fans von Roter Stern Leipzig ist ein erneutes Zeichen für das erhebliche Gewaltpotential der neonazistischen Szene in Sachsen. Er ist Einzelfall, aber ein trauriger Höhepunkt. Wir fordern die sächsische Staatsregierung auf, sich dem Problem des Neonazismus in Sachsen noch offensiver zu stellen."
"Die Gewährleistung der Sicherheit für alle gesellschaftlichen Gruppen ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie. Die Vorfälle von Brandis verdeutlichen, dass das neonazistischen Potential in Sachsen auch im zunehmenden Maß eine Gefahr für die Demokratie ist."
"Wir fordern den Sächsischen Fußballverband auf, sich dem Problem des Rechtsextremismus noch energischer zu stellen."
"Die Fördergelder von Bundes- und Landesregierung für Projekte zur Stärkung der Zivilgesellschaft müssen gesichert und angehoben werden."
Jennerjahn kündigte zudem an, dass er sich zum Geschehen in Brandis um umfassende Aufklärung im Landtag bemühen wird.