Datum: 11. November 2009

PM 2009-242: GRÜNE kritisieren Ablehnung des Schulobst-Programms

Die GRÜNE-Fraktion kritisiert die Entscheidung der Koalition, das Schulobst-Programm der EU nicht umzusetzen.
"Die Regierung hat sich damit ein echtes Armutszeugnis ausgestellt", erklärt Michael Weichert, verbraucherschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN.
"Erst vor ein paar Tagen beklagte Sozialministerin Christine Clauß, dass laut einer Studie das Essen an Sachsens Schulen oft mangelhaft sei – zu viel Fleisch und süße Nachspeisen, zu wenig Obst, Gemüse und Fisch."
"Mit dem Schulobstprogramm hätte die Koalition nun die Gelegenheit gehabt, den ersten Schritt in eine andere Richtung zu gehen. Doch sie versucht es nicht einmal. Und schlimmer: ihre Untätigkeit schiebt sie der EU und ihrer Bürokratie in die Schuhe; auch das Kostenargument vergisst sie nicht anzuführen", ist Weichert empört.
"Die Folgekosten, die wegen ungesunder Ernährung entstehen, u.a. Übergewicht und Fettleibigkeit, sollte die Staatsregierung bei dieser Betrachtung besser mit einrechnen. Mit Sicherheit kommt sie mit mehr Obst und Gemüse am Ende günstiger."
"Angesichts dieser Ergebnisse bringt es offensichtlich wenig, wenn das Kultusministerium ein Lernportal einrichtet, wo sich Pädagogen über Genussfragen informieren können. Das ist ungefähr so sinnvoll für die Kinder als wenn man sich mit knurrendem Magen eine Kochsendung im Fernsehen ansieht", sagt Weichert sarkastisch.
"Wir werden uns deshalb weiterhin dafür einsetzen, dass Kindern und Jugendlichen an den Schulen Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt wird – und zwar regional und möglichst ökologisch produziert. Das fördert nicht nur die Gesundheit, sondern stabilisiert auch den Absatz heimischer Produzenten", so der Abgeordnete.