PM 2009-280: Weihnachtszeit ist Spielzeug-Zeit – Schadstoffe in 19 von 86 untersuchten Spielgeräten
Weihnachtszeit ist auch immer Spielzeug-Zeit. Damit Eltern und Kindern der Spaß am Spiel nicht verdorben wird, fordert Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, die Staatsregierung auf, die Kontrollen der im Handel angebotenen Spielzeuge auf Schadstoffe zu verstärken.
"Das Verbrauchermagazin Ökotest hat in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass sich wahre Schadstoffcocktails in vielen Spielzeugen befinden. In einigen Produkten wurden sogar verbotene und auch krebsverdächtige Inhaltsstoffe gefunden", erklärt Herrmann.
Kontrollen in Sachsen ergaben für das Jahr 2009, dass in 19 der 86 untersuchten Spielgeräte nicht zugelassene Stoffe oder Grenzwertüberschreitungen festgestellt wurden. Die geht aus der Antwort von Sozialministerin Christine Clauß auf eine Mündliche Anfrage von Elke Herrmann hervor (6. Landtagssitzung, Donnerstag, 10.12.09). Die vollständige Antwort liegt erst in ca. 14 Tagen vor.
"Ein Teil der beanstandeten Spielsachen stammt aus Deutschland. Es ist dringend notwendig, Eltern in geeigneter Weise zum schadstofffreien Spielzeugkauf zu beraten. Die Veröffentlichung der Prüfergebnisse im Internet ist nicht ausreichend", fordert die Abgeordnete der GRÜNEN.
"Außerdem sollte die Staatsregierung Spielzeug in Kindertagsstätten und von den Kinderstationen der Krankenhäuser im Freistaat stichprobenartig auf Schadstoffbelastung überprüften", ergänzt Herrmann.
Hintergrund:
Das Verbrauchermagazin Ökotest hat in diesem Jahr bundesweit 72 Spielzeugprodukte auf mehr als 150 Substanzen überprüft. Anlass waren die schlechten Testergebnisse der vergangenen Jahre. Die aktuellen Ergebnisse sind erschreckend. Das Verbrauchermagazin kritisierte außerdem, dass es für Eltern äußerst schwierig ist, unter den "belasteten" Spielsachen, die wenigen unbelasteten zu herauszufinden.
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Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt, dass Kinder vor schadstoffbelasteten Spielzeug durch die EU-Spielzeugrichtlinie unzureichend geschützt sind. Bei den erbgutverändenden und krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) dürfen kurioserweise Spielzeuge 1.000 Mal höhere Schadstoffkonzentrationen aufweisen als Autoreifen.