Datum: 18. Dezember 2009

PM 2009-288: Waldzustandsbericht – Freistaat muss Waldumbau schneller umsetzen

"Ein Umweltminister verfehlt sein Amt, wenn er sich damit begnügt, alle Jahre wieder die deutlichen Spuren von Trockenheit und Wärmestress im sächsischen Wald zusammenzufassen", kommentiert Johannes Lichdi, naturschutzpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, die heutige Vorstellung des Waldzustandsberichts.
"Der Waldumbau muss in Sachsen viel schneller umgesetzt werden. Beim derzeitigen Umfang von 1.500 Hektar Wald pro Jahr brauchen wir 135 Jahre, um allein die sächsischen Fichtenbestände für den Klimawandel und dessen Folgen fit zu machen. Das ist völlig inakzeptabel", so Lichdi. "Denn insbesondere Waldgesellschaften, in denen die Fichte die Hauptbaumart ist, sind in Zukunft nicht mehr existenzfähig." Heute dominiert die Fichte, die rund 202.000 Hektar Landeswald zu 50 Prozent.
"Ein gesunder Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für die zukünftigen Generationen. Durch langsamen Waldumbau nimmt der Umweltminister leichtfertig das Risiko von Sturmbruch und Insektenbefall in Kauf", kritisiert der Abgeordnete. "Stattdessen müssen die Fördermittel für den Waldumbau mit standortgerechten Laubbäumen, wie Buche, Eiche und Linde endlich aufgestockt werden."