Datum: 27. Januar 2010

PM 2010-016: Gentechnik – GRÜNE: Staatsregierung finanziert Werbeforum für Saatgutmulti Monsanto

Die Staatsregierung finanziert ein Werbeforum für den Saatgutmulti Monsanto. Auf der Veranstaltung der Reihe ‚Biotech meets Public‘ am 28. Januar im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion darf der deutsche Kommunikationschef der Firma, Dr. Andreas Thierfelder, für genetisch veränderte Pflanzen werben. Und Umwelt- und Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (CDU) spricht ein Grußwort. Kritiker der Agrogentechnik sind nicht unter den Referenten."Die Staatsregierung und Landwirtschaftsminister Kupfer machen sich einmal mehr zum Steigbügelhalter der Agro-Gentechnik", empört sich Michael Weichert, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion. "Dabei redet er viel und oft von Koexistens und dass er damit alle Anbauformen in der Landwirtschaft gleich behandeln will. Nun unterstützt er ganz offensichtlich die Gentechnik-Lobby, deren Produkte von über 70 Prozent der Bevölkerung abgelehnt werden."Bei ‚Biotech meets Public‘ handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe von Biosaxony, einer Initiative der Staatsregierung zur Förderung der Biotechnologie im Freistaat. Seit 2000 investierte das Land ca. 200 Millionen Euro in dieses Projekt. "Ich fordere die Staatsregierung auf, den Weltagrarbericht der UNESCO ernst zu nehmen und das Grußwort abzusagen und die Finanzierung solcher Werbeveranstaltungen mit Steuergeldern einzustellen", so Weichert. "Im Weltagrarbericht steht eindeutig, dass die Priorität auf dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der Ökologisierung der Landwirtschaft liegen muss und nicht auf der von der Agroindustrie vorangetriebenen Vision einer chemischen und gentechnischen Intensivierung der Landwirtschaft."


Hintergrund:
Die Firma Monsanto steht weltweit in der Kritik. Dem Konzern wird vorgeworfen, seine genmanipulierten Pflanzen mit aller Macht auf den internationalen Markt zu bringen. Dafür sei dem weltgrößten Saatguthersteller jedes Mittel recht: Kritiker werden diffamiert und mundtot gemacht, Studienergebnisse zu Gefahren der Agro-Gentechnik werden manipuliert oder vertuscht.