Datum: 09. Februar 2010

PM 2010-031: GRÜNE: Verschärfung des Zugangs zum Gymnasium setzt falsches Signal

Die GRÜNEN im sächsischen Landtag kritisieren die Entscheidung von CDU und FDP für eine verschärfte Bildungsempfehlung.
"Während sich Bildungspolitiker in ganz Deutschland überlegen, wie sie den Anteil von Abiturienten steigern, tut Schwarz-Gelb in Sachsen wirklich alles dafür, um ihn zu senken. Schon angesichts des absehbaren Akademikermangels setzt die Verschärfung des Zugangs zum Gymnasium das falsche Signal" so die bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, Annekathrin Giegengack.
Nach Presseberichten (LVZ und DNN vom 9. Februar 2010) soll ab dem Schuljahr 2010/11 ein Notenschnitt von höchstens 2,0 Zugangsvoraussetzung für das Gymnasium werden. Bisher lag der Notenschnitt bei 2,5.

Giegengack bezweifelt die Aussagekraft der Bildungsempfehlung: "Man muss nicht erst die Bildungsforschung, sondern nur den gesunden Menschenverstand bemühen: der Notenschnitt zehnjähriger Schüler in drei Fächern besagt kaum etwas über deren Abiturleistung mit 18 Jahren."
Anstelle des Notenschnitts fordert die Bildungspolitikerin eine differenziertere Bildungsempfehlung: "Statt die Entscheidung anhand von Noten brauchen wir eine differenzierte Diagnostik über das Lernpotential des Schülers. Die Bildungsempfehlung kann eine Grundlage für den Elternwillen sein, darf sich aber nicht anmaßen ihn zu ersetzen."
Angesichts der noch ausstehenden Entscheidung über die Bildungsempfehlung nach Klasse 6 äußert sich Giegengack skeptisch: "Egal wie der Übergang nach Klasse 6 gestaltet wird, das Grundproblem wird dadurch nicht geändert. Die Schulpolitik von Kultusminister Wöller atmet den Geist des Aussortierens, nicht des Förderns."