Datum: 22. Februar 2010

PM 2010-048: GRÜNE wollen Sächsischen Bildungsbericht weiterentwickeln

Die GRÜNE-Fraktion fordert in einem Antrag, der heute dem Schulausschuss vorliegt, den Sächsischen Bildungsbericht künftig zweimal in der Legislaturperiode vorzulegen, die Überprüfung der Lehr- und Lernprozesse auszubauen, eine wissenschaftliche Begleitung sicherzustellen und den Bericht um den frühkindlichen und nachschulischen Bereich zu erweitern.
Die Berichterstattung über die Situation und die Entwicklung des Bildungswesens ist eine wichtige Grundlage für die schulpolitische Diskussion. "Auch wenn die Staatsregierung signalisiert hat unseren Forderungen teilweise zu folgen, gibt es erheblichen Widerstand vor allem beim Ausbau der Überprüfung der Lehr- und Lernprozesse", so die bildungspolitische Sprecherin Annekathrin Giegengack.
Kultusminister Roland Wöller sollte sich Giegengack zufolge aktiv um die Einbeziehung der freien Schulen in die Überprüfung bemühen: „Wie die Gemeinschaftsschulen sind auch die Schulen in freier Trägerschaft vielfach der Innovationsmotor des Bildungswesens. Das muss sich auch in der Bildungsberichterstattung widerspiegeln“ so Giegengack.
Die Bildungspolitikerin bedauert darüber hinaus, dass die Koalition auch die  unabhängige wissenschaftliche Begleitung des Bildungsberichtes ablehnt: „Offenbar hat sich noch nicht zu CDU und FDP in Sachsen herumgesprochen, dass eine unabhängige wissenschaftliche Begleitung ein Standard in der Bildungsberichterstattung im Bund wie in den Ländern ist.“
» GRÜNER Antrag "Weiterentwicklung des Sächsischen Bildungsberichts" (Drs. 5/514)

Hintergrund:
Auf der Grundlage eines vom Landtag im Jahr 2005 beschlossenen Antrags der GRÜNEN legt die Staatsregierung einmal in der Legislaturperiode den „Sächsischen Bildungsbericht“ vor. Er erschien zum ersten Mal im Jahr 2008 und wurde vom Sächsischen Bildungsinstitut erarbeitet. Er stellt das sächsische Schulsystem im Überblick dar, berichtet Lehr- und Lernorganisation, individuelle Förderung sowie die Ergebnisse schulischer Arbeit. » Sächsischer Bildungsbericht 2008 (PDF)