Datum: 29. März 2010

PM 2010-101: Debatte um Lehrerteilzeit- GRÜNE bedauern vorläufiges Scheitern der Sondierungsgespräche. Verhärtete Fronten sind kein gutes Signal an Schüler und Eltern

Die Grünen im sächsischen Landtag bedauern das vorläufige Scheitern der Sondierungsgespräche zwischen der Staatsregierung und der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie dem Deutschen Beamtenbund.
"Leider haben sich mittlerweile die Fronten verhärtet. Das ist kein gutes Signal an Schüler und Eltern", so die bildungspolitische Sprecherin Annekathrin Giegengack. "Kultusminister Roland Wöller sollte Zugeständnisse machen. Immerhin sind 50 Prozent der Lehrer bereit, freiwillig in Teilzeit zu gehen. Die Äußerungen des schulpolitischen Sprechers der CDU, Thomas Colditz, zeigen, dass auch von Fachleuten in der CDU ein harter Kurs gegenüber den Lehrern abgelehnt wird." Colditz hatte sich skeptisch gegenüber einem neuen Bezirkstarifvertrag zur Lehrerteilzeit geäußert.
"Der Zwang zur Teilzeit ist keine sinnvolle Lösung, weil sie den Lehrermangel insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern und in Ethik/Religion verschärft“, so Giegengack. Zudem würden von der Koalition erwogene Änderungskündigungen automatisch Neueinstellungen von Nachwuchslehrern ausschließen. Stattdessen wäre eine Kombination aus Rückkehr in die Vollzeit sowie attraktiven Teilzeitlösungen einerseits finanziell vertretbar, andererseits den realen Bedürfnissen in den Schulen angemessen."
Die GRÜNE-Fraktion fordert am Dienstag im Landtag in einem gemeinsamen Antrag mit Linken und SPD von der Staatsregierung einen Bericht zu den Sondierungsgesprächen mit der GEW. Parallel zur Debatte haben die Lehrer eine Demonstration vor dem Landtag angekündigt.
» Antrag von Linken, SPD und GRÜNEN: ’Nachhaltige Sicherung des
Bildungsstandortes Sachsen – Konsequenzen aus den Sondierungsgesprächen der Tarifpartner’ (Drs. 5/1866)