PM 2010-124: Antrag zum absehbaren Lehrermangel: GRÜNE fordern Sofortmaßnahmen für Lehramtsausbildung
Angesichts der akuten Probleme beim Lehramtsstudium in Sachsen bringt die Fraktion GRÜNE einen entsprechenden Antrag in das Plenum des Landtages. Zum gleichen Thema wird am kommenden Mittwoch eine Demonstration von Lehramtsstudierenden und Lehrern vor dem Landtag stattfinden.
"Die Staatsregierung muss gemeinsam mit den Hochschulen dafür sorgen, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern sofort abgesichert und ausgeweitet wird", so Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und Hochschulpolitischer Sprecher der GRÜNEN. "Die Diskussion über derzeit angeblich zu hohe Lehrerzahlen verdeckt die Tatsache, dass für Sachsen bereits ein Lehrermangel absehbar ist."
"Eigentlich ist es schon Fünf nach Zwölf. Einem für 2015/2016 prognostizierten Einstellungsbedarf von bis zu 1.300 Lehrern stehen lediglich 862 Studienanfängerinnen und -anfänger im Studienjahr 2009/2010 gegenüber. Im Grunde müssten die Kapazitäten über Nacht verdoppelt werden."
Gerstenberg fordert: "Die Staatsregierung muss mit der TU Dresden eine Vereinbarung abschließen, damit diese schnellstmöglich Masterstudiengänge für das Lehramt an Grund- und Mittelschule einrichten kann. Zugleich sind die Lehramts-Masterstudiengänge an der Universität Leipzig und der TU Dresden so auszubauen, dass sie die voraussichtliche Anzahl von Bachelor-Absolventen aufnehmen können. Dazu sind auch Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren. Beispielsweise ist die Universität Leipzig im Bereich der Erziehungswissenschaften seit Jahren unterfinanziert."
Gerstenberg regt zudem an, neben Dresden auch Chemnitz als Studienstandort zu prüfen: "Insbesondere für Studierende des Grundschullehramtes zählt die Wohnortnähe. Die Staatsregierung sollte prüfen, ob eine dezentrale Struktur der Lehramtsausbildung sinnvoll ist."
» GRÜNER Antrag im Wortlaut (Drs. 5/2083)