Datum: 27. April 2010

PM 2010-127: Rechtsextremistische Ausfällen beim Fußball- GRÜNE: Problem endlich beim Namen nennen

Zu den rechtsextremistischen Vorkommnissen beim gestrigen Fußballspiel SV Mügeln gegen Roter Stern Leipzig erklären Miro Jennerjahn, Rechtsextremismusexperte der Landtagsfraktion und Monika Lazar, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Erneut kam es zu massiven rechtsextremistischen Ausfällen bei einem
Fußballspiel gegen Spieler und Fans des Roten Stern Leipzig. Es ist nicht
hinnehmbar, dass Innenminister Markus Ulbig und der Präsident des
sächsischen Fußballverbands Klaus Reichenbach nun versuchen, daraus eine
Konfrontation zwischen ‚links‘ und ‚rechts‘  zu machen. Die Realität
insbesondere im ländlichen Raum ist eine andere. Hier haben sich
Neonazi-Strukturen im Fußball fest etabliert. Ich erwarte von Herrn Ulbig
und von Herrn Reichenbach, dass dieses Problem endlich beim Namen genannt
wird."
"Laut Augenzeugenberichten provozierten das ganze Spiel über Angehörige
der rechtsextremen Szene auch mit strafrechtlich relevanten Inhalten, wie
z. B. dem so genannten ‚U-Bahn-Lied‘. Hier muss der Innenminister dringend
klären, warum die Polizei dies nicht früher unterband", fordert Miro
Jennerjahn.

"Seit Jahren kommt es vielfach unwidersprochen zu rassistischen,
antisemitischen, homophoben und anderen menschenverachtenden Vorkommnissen auf Sachsens Fußballplätzen. Dem Verein ‚Roten Stern Leipzig‘ gebührt Anerkennung, dies nicht hinnehmen zu wollen. Nicht umsonst wurde der Rote Stern Ende letzten Jahres mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie ausgezeichnet", erklärte Monika Lazar.
Beide Abgeordnete kündigten weitere Bemühungen an. Frau Lazar wird sich
mit einem Schreiben an Landespolizeipräsident Bernd Merbitz wenden, Miro
Jennerjahn Kleine Anfragen an die Sächsische Staatsregierung stellen.