Datum: 25. Mai 2010

PM 2010-155: Höhere Fahrpreise machen Einführung von Mobilitätstickets in Sachsen nötig

Nach Meinung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag wird die Diskussion über die Einführung von Mobilitätstickets in Sachsen wegen der anstehenden Tariferhöhungen in Verkehrsverbünden noch drängender.
"Die regelmäßig kletternden Tarife schränken die Mobilität von Nahverkehrskunden mit niedrigen Einkommen ein", befürchtet Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.
"Das gilt um so mehr außerhalb der Ballungsräume, wo für ein schlechteres Verkehrsangebot höhere Preise gezahlt werden müssen", kritisiert Jähnigen. "Noch härter werden Menschen mit niedrigen Einkommen getroffen, die zur Arbeit oder Ausbildung über mehrere Tarifzonen pendeln müssen."
 
"Das von uns GRÜNEN gemeinsam mit den Fraktionen LINKE und SPD per Landtags-Antrag vorgeschlagene, sachsenweite Mobilitätsticket für Einkommensschwache soll die Nutzung sämtlicher Fahrkarten aller sächsischen Verkehrsverbände ermöglichen", erläutert die Abgeordnete. "Ungerechtigkeiten zwischen Land und Stadt können mit Hilfe des Tickets ausgeglichen werden."
"Durch die Einführung eines Mobilitätstickets werden zudem neue Kunden gewonnen und damit zusätzliche Einnahmen erzielt", ist Jähnigen überzeugt. "Darum können die Kosten des Mobilitätstickets zu je einem Drittel vom Freistaat und den Betroffenen aber auch von den Zweckverbänden getragen werden."   » Antrag "Mobilität für alle in Sachsen sicherstellen" (Drs. 5/2201) Am 18. August findet im Wirtschaftsausschuss des Landtags eine Anhörung zum Antrag statt. » Eckpunktepapier von Eva Jähnigen ‚Neuer Vorschlag für die Ausgestaltung eines Mobilitätsticket in Sachsen‘

Hintergrund:
Derzeit stehen Tariferhöhungen in mehreren sächsischen Nahverkehrszweckverbänden an. Im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) ist eine Erhöhung von über 5 Prozent zum 01.08.2010 bereits beschlossen.
Im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) wird die Erhöhung der Ticketpreise von 3-5 Prozent zum 01.11.2010 diskutiert.