Datum: 01. Juli 2010

PM 2010-199: Grüne Verkehrskonferenz zur Sachsen-Franken-Magistrale

Auf der Verkehrskonferenz der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am Samstag, dem 26.06., in Plauen, hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die Druck auf alle Entscheidungsträger zum Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale ausüben will.
In einer verabschiedeten Resolution werden der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Reichenbach-Hof bis 2013 sowie nach Nürnberg bis 2018 gefordert. Auf der Strecke müsse es einen attraktiveren Bahnverkehr mit Einbindung in einen deutschlandweiten Taktverkehr geben.
"Zukunft und Qualität des gesamten Zugverkehrs in Westsachsen hängen von der Elektrifizierung und guten Vertaktung der Angebote auf der Sachsen-Franken-Magistrale ab", erklärte Eva Jähnigen, die verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion, auf der Konferenz. "Da der Leipziger Citytunnel nur elektrisch befahrbar sein wird, droht Westsachsen sonst von Leipzig abgeschnitten zu werden."
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Stephan Kühn fürchtet, dass die Zusagen von Bund und Freistaat auf wackligen Füßen stehen: "Ausbau und Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale sind trotz vieler Beruhigungssignale weder komplett finanziert noch terminiert. Die Unterschriften unter der Finanzierungsvereinbarung fehlen bis heute. Die Staatsregierung darf nicht weiter die Eisenbahn vernachlässigen, sondern muss auf Investitionen auf dieser Strecke drängen."
Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) mahnt eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf dem wichtigen Schienenweg an. "Bereits jetzt braucht es auf dieser Strecke Bahnangebote mit Fernverkehrsniveau", so Clemens Kahrs, Vertreter des VCD. "Die Verzahnung mit dem Nahverkehr entlang der Sachsen-Franken-Magistrale muss schnellstens verbessert werden. Schlechte Umsteigemöglichkeiten machen den Schienenverkehr unattraktiv."
Der neuen Bürgerinitiative gehören Vertreter aus allen Städten des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes sowie von Dresden und Nürnberg an. Den Vorsitz der Bürgerinitiative übernahm Thorsten Poth aus Zwickau.
An der Konferenz nahmen zudem Vertreter von Verwaltungen und Verbänden teil.
Vorgestellt wurde eine im Auftrag des sächsisch-bayrischen Städtenetzes entstandene Potenzialuntersuchung für die Strecke als Verbindung zwischen den Metropolregionen Mitteldeutschland und Nürnberg. » Resolution der Bürgerinitiative im Wortlaut