PM 2010-213: Fusion der Schmalspurbahnen ist keine ausreichende Antwort auf Morloks Kürzungspläne im Bahnverkehr
"Die Fusion aller Kleinbahnen in Sachsen ist keine ausreichende Antwort auf die von Verkehrsminister Sven Morlok geplanten Kürzungen im Bahnverkehr", kritisiert Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, die heute bekannt gewordenen Vorschläge des ‚Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen‘ (VSSB).
"Der VSSB-Spitzen Andreas Winkler und Bodo Finger sollten sich lieber mit den Landräten, Kommunalpolitikern und Verkehrsverbänden in den Widerstand gegen Morloks Kürzungspläne einreihen, statt diese schönzureden."
"Angesichts der vom Ministerium geforderten Kürzungssumme von 30,3 Mio. Euro ab 2011 bei allen Verkehrsverbänden sind die vom VSSB avisierten Einsparungen von 1,12 Mio. Euro nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein. Angesichts der komplizierten Eigentums-, Besitz- und Betriebsverhältnisse bei den Schmalspurbahnen dürfte das Effizienzpotenzial zudem nicht kurzfristig erschließbar sein", schätzt die Abgeordnete ein.
"Es bleibt dabei: mit den von Staatsminister Morlok avisierten Kürzungen ab 2011 drohen tiefe Einschnitte im sächsischen Regionalverkehr. Bedroht sind neben Schmalspurbahnen auch andere wichtige Strecken", so Jähnigen.
Hintergrund:
Laut derzeit geltender Finanzierungsverordnung erhalten die sächsischen Verkehrszweckverbände im Jahr 2011 einen Betrag von 404 Mio. Euro, der bis 2014 auf 430 Mio. Euro gesteigert wird.
Eine Kürzung dieser Mittel um wie geplant 7,5 Prozent würde eine Kürzung um 30,3 Mio. Euro ab 2011 bedeuten, die bis 2014 auf 32,25 Mio. Euro anwachsen würde.
Eva Jähnigen ist als Dresdner Stadträtin auch Mitglied der Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO). Sie hat in dieser Eigenschaft die Übernahme von drei Schmalspurbahnen durch den VVO in den letzten Jahren begleitet.